Der Verkauf von Artefakten der “Titanic“ ist erneut verschoben worden. Der Jahrestag des Unglücks könnte verstreichen, ohne dass es Klarheit gibt.

New York. Mehr als 5000 Überbleibsel der "Titanic“ warten weiter auf neue Besitzer. Eine mit Spannung erwartete Versteigerung von Artefakten der „Titanic“ ist erneut nicht entschieden worden. Das Auktionshaus Guernsey's in New York teilte am Dienstag mit, es wolle weiter mit potenziellen Verkäufern verhandeln.

Ursprünglich hatte Guernsey's am Mittwoch bekanntgeben wollen, wer den Zuschlag für die aufsehenerregenden Funde, die aus 3700 Metern Tiefe im Nordatlantik geholt worden waren, bekommen soll. Stattdessen könnte der 100. Jahrestag der Katastrophe verstreichen, ohne dass es Klarheit über die neuen Besitzer der Artefakte gibt. Die „Titanic“war in der Nacht vom 14. zum 15. April 1912 auf der Fahrt von Southampton nach New York auf einen Eisberg gefahren und gesunken. Rund 1500 Menschen starben.

Die Sammlung besteht aus 5500 Überbleibseln aus der „Titanic“ und von ihren Passagieren: Möbel, Geschirr, Koffer, Schuhe, Kleidung, Schmuck, Ferngläser und sogar Postkarten. Der Wert der Sammlung wird auf 189 Millionen Dollar (etwa 145 Millionen Euro) geschätzt.

Am Mittwoch hatten allerdings nur das Ergebnis der Auktion und die neuen Besitzer bekanntgegeben werden sollen. Die Versteigerung selbst ist längst gelaufen. Ursprünglich hatten Interessenten bis Ende März Zeit, ein Gebot abzugeben. Die Frist war eine Woche bis zum 6. April verlängert worden.

Nun teilte Guernsey's mit, es sei in Verhandlungen mit mehreren Interessenten. „Um den besten Bieter zu ermitteln und den höchsten Gewinn für die Anteilseigner herauszuholen, werden wir weiter verhandeln und dabei Vertraulichkeit bewahren.“ Die Öffentlichkeit solle so schnell wie möglich informiert werden, vorerst gebe es aber keine Mitteilungen.

Die Auktion war mit großem Interesse verfolgt worden. Der Erwerb der Sammlung hat allerdings mehrere Haken: Der Käufer muss für ihren Erhalt sorgen und darf sie nur in ihrer Gesamtheit wieder veräußern. Er muss ständig einen Teil der Sammlung ausstellen. Als Käufer kommen deshalb eher Museen, Institute, Unternehmen oder auch Städte infrage, kaum jedoch Privatleute.

In der nächsten Woche wir es in New Hampshire noch eine andere Versteigerung von Andenken der „Titanic“ geben. Dabei handelt es sich aber nicht um Dinge, die vom Meeresboden geholt wurden. Zum Verkauf steht stattdessen zum Beispiel ein Liegestuhl des Luxusliners. Der Deck Chair war vor 100 Jahren nur Tage nach dem Unglück von einem Schiff in der Nähe der Untergangsstelle aufgefischt worden.