Bis zu 90 Millionen schwer kann der “Eurojackpot“ werden. Der Verkauf der Tippscheine läuft schon seit Tagen. Morgen ist die Ziehung.

Münster. Lottofieber vom Polarkreis bis Sizilien: Bei der neuen europäischen Lotterie hat die Glücksfee an diesem Freitagabend ihren ersten Einsatz. Im finnischen Helsinki werden beim „Eurojackpot“ sieben Zahlen gezogen. Zum Start machen neben Deutschland die Niederlande, Dänemark, Italien, Finnland, Estland und Slowenien bei dem neuen Glücksspiel mit.

Tipper aus den sieben Nationen können die Spielscheine bereits ausfüllen und diese noch bis Freitag 19 Uhr bei den Annahmestellen abgeben. Beim „Eurojackpot“ sollen wöchentlich mindestens zehn Millionen Euro ausgeschüttet werden. Der Jackpot kann auf bis zu 90 Millionen Euro anwachsen.

Federführend beim „Eurojackpot“ ist die Westdeutsche Lotterie mit Sitz in Münster. Nach der Premiere werden dort alle Tippscheine zentral ausgewertet und mit einem zweiten Rechenzentrum in Dänemark abgeglichen. Am späten Abend will Westlotto die Gewinner vermelden.

Abräumen können Lottospieler mit den richtigen 5 aus 50 und 2 aus 8 Zahlen. Die Kügelchen aus Hartschaumstoff werden am Freitag in einer großen Kugel herumgepustet, bis sie in die vorgesehenen Fächer plumpsen. Es gibt zwölf Gewinnklassen.

Die Chancen für Tipper auf den Jackpot stehen bei der nunmehr zweiten großen staatlichen Lotterie in Deutschland rechnerisch besser als bei „6 aus 49“. Glückspilze können beim „Eurojackpot“ mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:59 Millionen gewinnen, bei der klassischen Variante liegt diese bei 1:139 Millionen.

Mit dem neuen Glücksspiel wollen die Lotterien 175 Millionen Menschen in Europa ansprechen und auch Umsatzrückgänge bei klassischen Spielen wie dem deutschen „6 aus 49“ abfedern. Westlotto geht zum Start von einem Umsatz von rund 23 Millionen Euro aus. Mit dem Verkauf von Tippscheinen zeigte sich Westlotto einem Sprecher zufolge kurz vor der ersten Ziehung „sehr zufrieden“. Zahlen nannte das Unternehmen nicht. Die Hälfte der Erlöse soll zurück an die Tipper fließen, rund 40 Prozent der deutschen Einnahmen könnten als Fördergelder an die Länder abgeführt werden.