Weiße Kamele sind sehr selten und gelten in einigen Gegenden der Welt als heilig. Das kleine Kamelmädchen soll auch bald getauft werden.

Erfurt. Ein weißes Kamelfohlen ist im Zirkus „Aeros“ in Erfurt geboren worden. „Das Kamelmädchen ist gesund und wiegt bereits um die 100 Kilo, Normalgewicht also“, sagte Juniorchef und Zirkus-Sprecher Gerhard Schmidt am Donnerstag. Das in der Nacht zum Mittwoch geborene Junge trinke gut bei seiner neunjährigen Mutter Tamara, die braunes Fell hat. Für sie ist es der dritte Nachwuchs. Weiße Kamele seien selten, daher sei es umso schöner, dass eines bei ihnen zur Welt gekommen sei, sagte Schmidt. In einigen Gegenden der Welt gelten weiße Tiere als heilig. 2009 war ein weißes Kamel im Zircus Barelli in Nürnberg geboren worden, das den Namen „Michael Jackson“ erhielt.

Professor Hermann Ansorge vom Senckenberg-Museum für Naturkunde im sächsischen Görlitz schätzt den Anteil von weißen Tieren in freier Wildbahn im Promille-Bereich ein. In der Mongolei und in China lebten jedoch nur noch wenige hundert Trampeltiere ungezähmt in der Natur. „Die von ihnen abstammenden Hauskamele neigen wie alle Haustiere zu größeren Farbvarianten, auch zu Weiß“, sagte Ansorge. Weiße Tiere seien dort häufiger, schon weil es keine natürliche Auslese gebe wie bei Wildtieren. „In den Ursprungsländern werden weiße Kamele hoch gehandelt, ähnlich wie Yaks.“ Auch in Europa würden in der Wildnis immer mal wieder weiße Tiere geboren. Er erinnerte an ein weißes Reh vor einigen Jahren bei Görlitz.

Das Kameljunge soll am Freitag am Rande einer Vorstellung getauft werden. Die Erfurter können Namensvorschläge machen. Die Zirkusmitarbeiter wünschen sich einen orientalisch klingenden Namen, der Vater heiße schließlich Sultan. Momentan dominiere „Erfordia“, sagte Schmidt. Der Zirkus „Aeros“ besitzt mit dem Neugeborenen neun Kamele. Sie treten laut Schmidt als Gruppe in der Arena auf: „Mutter Tamara hat Babypause“, sagte Schmidt.