Die Cessna explodierte beim Absturz am Boden. Bis tief in die Nacht glühte das Metall. Fünf Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben.

Egelsbach. Der Absturz gibt dem Flugplatz Egelsbach Rätsel auf. Der Wald gleicht einem Trümmerfeld. Auch einen Tag nach dem Absturz eines Flugzeugs in der Nähe des dortigen Regionalflughafens sind Wrackteile auf über hundert Meter verteilt. Löschschaum liegt über den verkohlten Teilen. Zwei Gerichtsmediziner in grünen Overalls bemühen sich weiterhin um die Identifizierung der Opfer. Fünf Menschen sind bei dem Absturz ums Leben gekommen: Der Pilot und der Kopilot sowie drei Passagiere.

Drei Leichen wurden am Donnerstagabend geborgen, zwei weitere Todesopfer am Freitag. Es handelt sich um drei Männer und zwei Frauen. Nähere Angaben zu ihrer Identität machte die Polizei zunächst nicht – weitere Untersuchungen wie Obduktion und DNA-Abgleich müssten erst noch erfolgen.

Das Flugzeug, eine zweistrahlige Cessna mit zwölf Sitzplätzen, war am Donnerstag um 18.15 Uhr im österreichischen Linz gestartet. Kurz vor 19.00 Uhr hatte der Pilot im Landeanflug Funkkontakt zum Flugplatz im südhessischen Egelsbach. Alles lief eigentlich normal. Dann sah der Lotse im Tower den Feuerball.

Metall glühte bis tief in die Nacht

Die Cessna explodierte beim Absturz am Boden. Bis tief in die Nacht glühte das Metall. Stundenlang konnten die Retter, die zunächst drei Tote bargen, wegen der Hitze nicht ins Wrack der Maschine vordringen. Die Schneise, die der Jet in den Wald östlich von Egelsbach schlug, war von Trümmern und umgerissenen Bäumen übersät und taghell ausgeleuchtet. Ein schlimmes Bild zeigte sich: Teile des Flügels lagen auf dem Boden, ein Triebwerk qualmte, die kerosingetränkte Erde verbreitete strengen Geruch.

Am Freitag setzten die Einsatzkräfte ihre Suche fort und fanden am Mittag zunächst ein viertes Todesopfer, am Nachmittag dann eine fünfte Leiche. In der Nacht hatte die Polizei noch gehofft, die Maschine sei auf dem Weg von Linz irgendwo zwischengelandet, Fluggäste seien ausgestiegen. Passagierlisten sind in der privaten Luftfahrt nicht üblich. Pilot und Kopilot waren aus Salzburg kommend in Linz gelandet und meldeten dort vor dem Weiterflug die Aufnahme dreier Passagiere.

Flugschreiber gefunden

Bis es Ergebnisse zur Unfallursache gibt, werden wohl Wochen oder Monate vergehen. In weiß gekleidete Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen sammelten am Freitag am Unglücksort Fakten. Zudem entsandte die Naturschutzbehörde Vertreter in den Egelsbacher Wald, um erste Daten über den Kontaminierungsgrad des Bodens zu erheben.

Hoch über allen Helfern am Unglücksort kreiste ein Polizeihubschrauber, um weitere Trümmer zu sichten. Der abgestürzte 16-Tonnen-Jet gehört zu den größten Flugzeugen, die in Egelsbach starten und landen dürfen. Das Limit des Flugplatzes liegt bei 20 Tonnen. Der Cockpit-Voice-Rekorder und der Flugschreiber wurden nach Angaben der Polizei gefunden – wichtige Puzzleteile bei der Ursachenforschung.