“Hochziehen! Hochziehen!“: Die letzten Minuten im Cockpit der polnischen Präsidentenmaschine, die nahe der russischen Stadt Smolensk abstürzte.

Warschau. - Die polnischen Behörden haben gestern die Abschrift der Flugschreiber der abgestürzten polnischen Tupolew-154 veröffentlicht, mit der am 10. April Polens Präsident Lech Kaczynski, seine Frau und 94 weitere Insassen im Anflug auf die russische Stadt Smolensk ums Leben kamen. Die automatische Warnung "Pull up! Pull up" ("Hochziehen! Hochziehen!") ist eine Minute vor dem Absturz mehrmals im Cockpit zu hören.

Die Aufzeichnungen der Black Boxes umfassen die letzten 40 Minuten des Todesfluges. 16 Minuten vor dem Absturz meldet der Tower aus Smolensk, dass die Wetterbedingungen keine Landung erlaubten. Chefpilot Arkadiusz Protasiuk antwortet: "Danke, wenn es möglich ist, versuchen wir es. Sonst werden wir eine zweite Runde drehen." Eine Minute darauf meldet sich der Pilot erneut: "Unter den aktuellen Bedingungen gelingt es uns nicht zu landen."

Zehn Minuten später ist der Protokollchef des Außenministeriums zu hören, der im Cockpit zu den Piloten sagt: "Der Präsident hat noch nicht entschieden, was wir machen werden." Laut der 40-seitigen Abschrift befindet sich Luftwaffenchef Andrzej Blasik zwei Minuten vor dem Absturz im Cockpit, aber es gibt keine Hinweise darauf, dass er die Piloten zur Landung zwingt. Eine Minute vor dem Absturz beginnen die automatischen Warnungen "Terrain ahead" ("Boden in Sicht") und "Pull up! Pull up" ("Hochziehen! Hochziehen!"). Aber die Piloten brechen die Landung nicht ab. 50 Meter über dem Boden melden die Fluglotsen: "Horizon 101."

Das bedeutet, dass die Landeanweisungen abgeschlossen sind. Die letzten Sekunden auf den Black Boxes geben den Lärm wieder, als das Flugzeug einen Baum streift. Außerdem sind fluchende Piloten zu hören.