Die Bergwacht sucht nach vier Deutschen, die am Großvenediger unterwegs waren - unter ihnen auch der Bürgermeister von Pforzheim.

Pforzheim/Salzburg. In den österreichischen Alpen sind am Wochenende vier deutsche Bergwanderer verschollen, unter ihnen der Pforzheimer Bürgermeister Alexander Uhlig (CDU). Der 45-Jährige und seine drei Begleiter würden nach einer Bergtour vermisst, sagte der Pressesprecher der Stadt am Montag. Das Quartett war am Großvenediger unterwegs und am Sonnabend das letzte Mal gesehen worden.

Die Gruppe sei „hervorragend ausgerüstet“, unter anderem mit Biwaksäcken, so dass die Wanderer auch einige Tage im freien Gelände ausharren könnten, sagte der Pressesprecher Michael Strohmayer. Uhlig sei zweiter Vorsitzender des Deutschen Alpenvereins und ein sehr erfahrener Wanderer. Oberbürgermeister Gert Hager (SPD) erklärte, er sei „guten Mutes, dass mein Kollege Alexander Uhlig gut und wohlbehalten zurückkehrt“.

Die Stadtverwaltung stand nach Angaben des Sprechers mit den österreichischen Behörden in Kontakt, um sich über die Suche nach Uhlig auf dem Laufenden zu halten. Uhlig ist Bau- und Umweltdezernent der 119.000-Einwohner-Stadt Pforzheim. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Bis Montagmittag gab es noch kein Lebenszeichen von den vier Vermissten. Sie waren am Samstag von ihrer Tour am Großvenediger in der Nähe von Innsbruck nicht zur Berghütte zurückgekehrt. Nachdem sie am Mittag den 3662 Meter hohen Gipfel des Berges erreicht hätten, seien sie gegen 14.00 Uhr von einer anderen Bergsteigergruppe zum letzten Mal gesehen worden, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf die Polizei.

Die Gruppe sei dann im Nebel in Richtung Prager Hütte abgestiegen. Ein dort wartender Freund alarmierte schließlich die Bergwacht, gegen 19.00 Uhr startete die Suchaktion. Mehr als 70 Helfer und Hubschrauber waren am Sonntag im Einsatz. Die Suche erwies sich jedoch wegen dichten Nebels als äußerst schwierig. Sie sollte nach Angaben der Bergwacht am Montag auf Salzburger und Osttiroler Seite fortgesetzt werden.

Allerdings verschlechterte sich die Wetterlage weiter. Es habe in der Nacht geschneit, die Lawinengefahr sei gestiegen und es herrsche starker Wind, zitierte APA den Leiter der Alpinpolizei des Bezirks Zell am See. Sowohl auf Osttiroler als auch auf Salzburger Seite stünden die Rettungsmannschaften auf Abruf bereit.