Berlin. Der mutmaßliche Kopf des Raubüberfalls auf das Pokerturnier in Berlin vor gut zwei Wochen ist gefasst. Dabei handelt es sich um einen 28 Jahre alten Libanesen, der als Organisator des Coups gilt und den Fluchtwagen der Täter, einen schwarzen Mercedes, gefahren haben soll. Das teilte die Polizei gestern mit. Damit sind nun fünf Tatverdächtige hinter Schloss und Riegel. Von den 242 000 Euro Beute fehlt aber weiterhin jede Spur. Die Bande soll das Geld unter sich aufgeteilt haben.

Die Polizei fahndet offenbar nach weiteren Hintermännern des Überfalls im Hyatt-Hotel vom 6. März. "Die Ermittlungen dauern an", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner. Der fünfte Mann war von Zielfahndern bereits am späten Sonntagabend gefasst worden. Es soll sich um den Onkel eines der Verdächtigen handeln.

Zuvor waren in der vergangenen Woche insgesamt vier Tatverdächtige gefasst worden. Zwei von ihnen hatten sich wie berichtet den Ermittlern am Sonnabend am Flughafen Tegel nach ihrer Rückkehr aus dem Libanon beziehungsweise der Türkei gestellt. Der Fahndungsdruck sei zu groß geworden, erklärte Steltner. Mitte vergangener Woche hatte die Polizei die Bilder der Männer veröffentlicht. Darüber hinaus waren ihre Personalien bekannt. Sie wurden Berichten zufolge mit internationalem Haftbefehl gesucht. Meldungen, nach denen hinter der Tat Mitglieder einer arabischen Großfamilie stecken sollen, die eine beherrschende Rolle im Drogenhandel und im Rotlichtmilieu in der Hauptstadt innehaben, wollte Steltner aus ermittlungstaktischen Gründen nicht kommentieren. Die in Untersuchungshaft sitzenden fünf Männer würden zunächst vernommen.