Der Angeklagte hatte die Tat auch direkt nach seiner Festnahme bei der Polizei zugegeben, dabei war er aber betrunken.

Leipzig. Der mutmaßliche Mörder der neunjährigen Corinna aus Eilenburg hat im Prozess die Tat über seinen Anwalt gestanden. Verteidiger Stefan Costabel erklärte am Freitag im Landgericht Leipzig, die Aussagen seines Mandaten bei einem psychiatrischen Gutachter seien vollständig gültig. „Das ist das Tatgeschehen. Mehr gibt es nicht zu sagen.“ Der Psychiater hatte zuvor geschildert, was ihm der 39-Jährige von dem Mord berichtet hatte. Der Angeklagte hatte die Tat auch direkt nach seiner Festnahme bei der Polizei zugegeben, dabei war er aber betrunken. Im Gerichtssaal schwieg der 39-Jährige bisher.

Der Angeklagte soll das Mädchen aus dem nordsächsischen Eilenburg im Juli vergangenen Jahres ermordet und sexuell missbraucht haben. Die Leiche soll er in einen Nebenarm der Mulde geworfen haben. Das Urteil soll am 31. März fallen.

Nach Einschätzung des Psychiaters ist der Angeklagte voll schuldfähig. Der 39-Jährige sei zwar zum Zeitpunkt der Tat schwer betrunken gewesen. Das habe ihn aber nicht beeinträchtigt, sagte er. „Der Angeklagte ist ein jahrelanger Gewohnheitstrinker.“ Durch das Trinken habe sich der Arbeitslose vor allem beruhigt und von der Außenwelt abgeschirmt.

Der forensische Psychiater hatte in der Untersuchungshaft ausführlich mit dem 39-Jährigen gesprochen. So habe der Mann ihm gesagt, es habe bei ihm plötzlich „ausgehakt“ und dann sei Corinna „reglos“ gewesen. Von einer Sicherungsverwahrung riet der Gutachter ab. Bei dem 39-Jährigen sei kein Hang zur Begehung schwerer Straftaten zu erkennen. Der Psychiater stellte fest, dass der Mann leicht minderbegabt ist und wenig Selbstbewusstsein hat.