Der spanisch-französische Grenzverkehr wurde vorübergehend lahmgelegt. 3000 Reisende wurden in Notunterkünften untergebracht.

Barcelona/Perpignan. Schneefälle haben in Teilen Südeuropas für Chaos gesorgt. Im Südwesten Frankreichs und im Nordosten Spaniens brachte der Schnee am Dienstag das öffentliche Leben zeitweise weitgehend zum Erliegen, der Grenzverkehr zwischen beiden Ländern kam vorübergehend zum Stillstand. Schnee fiel auch auf der Mittelmeerinsel Korsika und in zahlreichen Städten Italiens.

Wegen der Schneefälle wurde die Autobahn A9 zwischen Frankreich und Spanien im Osten der Pyrenäen zwischenzeitlich gesperrt. 3000 Reisende konnten auf der spanischen Seite der Pyrenäen in der Nacht ihre Fahrt Richtung Frankreich nicht fortsetzen und wurden in Notunterkünften untergebracht. 40 Straßen in Katalonien waren auch am Dienstagnachmittag noch nicht befahrbar.

Auf der französischen Seite der Grenze mussten 6000 Reisende die Nacht in Notunterkünften oder in ihren Zügen verbringen. Die Bahn habe in seinem in Narbonne liegengebliebenen Zug erst um drei Uhr nachts Decken ausgeteilt, sagte der Passagier Jean-Marc Rossignol. Fast 2000 Lastwagen stauten sich wegen der gesperrten Straßen auf der französischen Seite der Grenze. Die Autobahn wurde erst am späten Dienstagvormittag wieder für den Verkehr geöffnet.

In der französischen Ortschaft Port-Vendres im Osten der Pyrenäen wurde ein 74-Jähriger tot in seinem verschneiten Garten gefunden. Einen Zusammenhang zwischen seinem Tod und den Wetterbedingungen wollte die Polizei zunächst aber nicht herstellen. Ersten Ermittlungsergebnissen zufolge starb er eines natürlichen Todes.

Nach den schwersten Schneefällen seit 25 Jahren am Montag fiel in der Region um Barcelona am Dienstag für 166.000 Schüler der Unterricht aus, weil Schulbusse nicht fahren konnten. In der Nacht zum Dienstag schneite es auch auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika. Mehrere Pässe mussten vorübergehend gesperrt werden. Im Norden der Insel fiel bei 2000 Haushalten der Strom aus.

Am Dienstagvormittag begann auch in den historischen italienischen Städten Florenz, Pisa und Siena sowie auf der Mittelmeerinsel Elba Schnee zu fallen. In einigen Regionen führte der Schnee zu massiven Verkehrsbehinderungen. Die Behörden rechneten bis Mittwoch weiter mit schlechtem Wetter. In Sizilien und in der Region Kalabrien wurden Erdrutsche befürchtet. In der Bergregion des Piemont wurde die zweithöchste Lawinenwarnstufe ausgerufen.