Blühende Ranunkelfelder und Temperatur um Grad 15 Grad: Tausende Besucher in Kalifornien freuen sich über den Frühling.

Carlsbad/Hamburg. Während sich Tausende Besucher im sonnigen Carlsbad (Kalifornien) bei Temperaturen um 15 Grad an blühenden Ranunkelfeldern erfreuen können, wartet Deutschland weiter auf den Frühling. Und mal ehrlich: Hatte sich im vergangenen Dezember nicht jeder einen richtig schönen Winter gewünscht - mit weißem Schnee, Schlittenfahren und romantischen Spaziergängen? Bekommen haben wir: Schnee, viel Schnee, Schlittenfahren und ganz viel Schlittern auf den Straßen. Wenn es überhaupt noch vorwärts ging. Bei all dem war es doch ein Trost, dass Väterchen Frost erfahrungsgemäß einer sehr saisonal begrenzten Tätigkeit nachgeht. Sozusagen als Fachkraft für die vierte Jahreszeit. Doch anscheinend strebt der Winter in diesem Jahr eine unbefristete Stelle an, ganzjährig und mit allem, was dazu gehört.

Jedenfalls zeichnet sich noch acht Tage, bevor der Frühling zumindest kalendarisch beginnen soll, ein harter Konkurrenzkampf mit deutlichem Vorteil für den Winter ab. Es ist kalt, es ist grau, und wenn mal für ein paar Stunden die Sonne scheint, tritt man aus der Haustür direkt in den Schneematsch. Das zuständige Arbeitsgericht unter dem Vorsitzenden Richter Petrus sieht aber anscheinend trotzdem keinen Handlungsbedarf.

Prozessbeobachter und Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst in Hamburg, Wolfgang Seifert, prophezeit: "Bis zum Frühlingsanfang am 20. März wird es definitiv nicht richtig Frühling." Jedenfalls nicht mit Sonne und zehn Grad Wohlfühl-Temperatur. Es werde zwar ein bisschen wärmer, aber insgesamt bleibe es nasskalt. Auch Regen und ab und an Schneeschauer sind möglich. Für die Deutschen ist das Urteil aber sowieso schon gefallen. Der Winter ist schuldig, wird wegen Belästigung gekündigt und für neun Monate des Landes verwiesen. Ohne Bewährung.