Um “ein bisschen Spaß zu haben“, sollen die Schüler im Sommer 2009 in der Münchner Innenstadt fünf Menschen teils schwer verletzt haben.

München. Drei Schweizer Schüler, die im Sommer 2009 auf einer Klassenfahrt fünf Menschen in der Münchner Innenstadt teils schwer verletzt haben sollen, müssen sich seit Montag wegen Mordversuchs vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft hatte nach der Tat von einem „Amoklauf ohne Waffen“ gesprochen. Die Anklage wirft den heute 17-Jährigen neben versuchtem Mord auch gefährliche Körperverletzung vor. Die Verhandlung findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, da die Angeklagten zur Tatzeit erst 16 Jahre alt waren.

Vor dem Prozess wollten sich weder Staatsanwaltschaft noch Verteidigung dazu äußern, ob und wenn ja wie sich Mike B., Ivan Z. und Benjamin D. zu den Vorwürfen äußern werden. In der Nacht zum 1. Juli 2009 sollen die Schüler bei ihrer Abschlussfahrt in München innerhalb einer halben Stunde fünf Menschen angegriffen haben. Unter ihren Opfern war auch ein behinderter Mann. Einen 46-jährigen Versicherungskaufmann sollen sie unvermittelt niedergeschlagen und fast zu Tode getreten haben.

Sowohl bei dem Versicherungskaufmann als auch bei einem weiteren Opfer geht die Staatsanwaltschaft von versuchtem Mord aus. Laut Staatsanwaltschaft gab einer der Angeklagten als Motiv für die Tat an, es sei darum gegangen, „ein bisschen Spaß zu haben“.

Für den Prozess sind 38 Zeugen und drei Sachverständige geladen sowie sieben Tage angesetzt. Den Schülern drohen nach Jugendstrafrecht Freiheitsstrafen bis zu zehn Jahren.