Eine 16-jährige Schülerin ist auf einem glatten Bahnsteig in Hessen ausgerutscht, auf das Gleis gestürzt und von einem Zug erfasst worden.

Kassel. Glatteisdrama im Bahnhof von Neuhof in Osthessen: Eine 16-jährige Schülerin ist auf dem glatten Bahnsteig ausgerutscht, auf das Gleis gestürzt und von einem einfahrenden Zug erfasst und tödlich verletzt worden. "Wir gehen von einem Unfall aus", sagte Polizeisprecher Martin Schäfer in Fulda.

Das Mädchen, das auf dem Weg zur Schule war, sei von dem aus Richtung Frankfurt kommenden Regionalexpress erfasst und einige Meter mitgeschleift worden. Die Schülerin wurde so schwer verletzt, dass sie noch an der Unfallstelle starb. Die Rettungskräfte benötigten mehrere Stunden, um ihre Leiche unter dem Zug zu bergen. Die Polizei schloss einen Selbstmord des Mädchens oder eine Straftat aus.

"Dem ersten Anschein nach war der Bahnsteig ordentlich geräumt und gestreut", sagte ein Sprecher der Bundespolizei in Kassel. Möglicherweise seien aber vereinzelte Stellen noch glatt gewesen. Es müsse untersucht werden, ob das Mädchen, wintertaugliches Schuhwerk getragen habe.

Als der Unfall um 7.30 Uhr geschah, hielten sich auf dem Bahnsteig rund 150 Menschen auf, die meisten davon Schüler, die per Bahn nach Fulda zur Schule fahren wollten. Die Einsatzkräfte stellten ein Kriseninterventionsteam zusammen, das sowohl die Eltern des Mädchens als auch die Augenzeugen des Unfalls psychologisch betreute. Die Schüler wurden nach dem Unfall mit Bussen oder von ihren Eltern in Privatautos abgeholt. Die Polizei sperrte den Bahnhof weiträumig ab. Die Bahn stellte den Nahverkehr für rund drei Stunden ein, der Fernverkehr wurde umgleitet. Es kam bei fast 60 Zügen, darunter auch acht ICE, zu Verspätungen.