Die genaue Todesursache bleibt unklar. Die offenbar psychisch kranke Mutter hatte nach eigenen Angaben ihr Kind auf der Toilette entbunden.

Mühlhausen. Der kleine Junge, dessen Leiche in einem Kühlschrank im thüringischen Mühlhausen entdeckt worden war, hat nach der Geburt gelebt. Das habe die Obduktion der Leiche ergeben, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Mühlhausen, Dirk Germerodt. Vermutlich sei das Kind am Montag zur Welt gekommen. Die genaue Todesursache sei noch unklar, hieß es. Die 21 Jahre alte Mutter wurde in einer Psychiatrie untergebracht. Sie hat ein weiteres Kind.

Laut Germerodt wollte sich die junge Frau offensichtlich selbst töten. Angehörige hatten in ihrer Wohnung einen Abschiedsbrief gefunden und sie daraufhin am Dienstag als vermisst gemeldet. Später war die 21-Jährige in der Stadt aufgegriffen worden. Eine ärztliche Untersuchung ergab, dass sie zuvor ein Kind entbunden haben musste. In ihrem Wohnhaus waren am Dienstagabend Spuren einer Geburt und die Babyleiche im Kühlschrank gefunden worden.

Die Mutter habe ausgesagt, dass sie das Kind auf der Toilette zur Welt gebracht habe, erläuterte Germerodt. Sie habe einen Blutsturz gehabt und es dann erst einmal dort liegen gelassen. Wie das Baby in den Kühlschrank kam, sei unklar. Es gebe Zweifel an ihrer Version - etwa wegen der Blutspuren in der Wohnung. „Es gibt keine Anhaltspunkte, dass eine dritte Person in den Vorfall verstrickt war.“ Gegen die Frau wird wegen Verdachts auf Totschlag ermittelt.