Dem 49-Jährigen sollen dank Spuren seiner Tochter und moderner Gentechnik die Vergewaltigung und der Mord an einer Deutschen nachgewiesen werden.

Frankfurt/Main. Mehr als 25 Jahre nach dem gewaltsamen Tod einer 19-Jährigen hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt Anklage gegen einen früheren Angehörigen der US-Army erhoben. Der heute 49 Jahre alte Amerikaner soll am 4. August 1984 das Mädchen zunächst vergewaltigt und dann erwürgt haben, so Oberstaatsanwältin Doris Möller-Scheu am Freitag. Die Anklage geht dabei von Mord aus. Der Angeschuldigte habe die Abiturientin getötet, um die Vergewaltigung zu verdecken.

Täter und Opfer hatten sich in einer Diskothek in Bad Kreuznach kennengelernt, wo die aus dem Hunsrück stammende Frau ein Praktikum im Krankenhaus ableistete. Nach der Tat fuhr der Mann die Leiche laut Anklage nach Bad Homburg, wo er sie in der Nähe eines Friedhofes ablegte. Dort wurde sie am Tag darauf von Fußgängern entdeckt. Der Angeschuldigte setzte sich daraufhin in seine Heimat ab, wo er zwischenzeitlich wegen Raubes inhaftiert wurde.

Nachdem eine Spermaprobe den Mann nicht überführte, wurde das Verfahren gegen ihn zunächst eingestellt. Erst mit Hilfe moderner Gentechnik gelang dies 2005 der Polizei. Seine in Deutschland lebende Tochter hatte entsprechendes Material abgegeben, das mit Spuren an der Hose des Opfers übereinstimmte. Der Mann wurde daraufhin im August vergangenen Jahres nach Deutschland ausgeliefert.

Die Schwurgerichtskammer steht vor einer ausführlichen Beweisaufnahme. Viele der 84 benannten Zeugen stammen aus dem Umfeld von Täter und Opfer. Darüber hinaus sollen sieben Sachverständige ihre Gutachten vortragen. Verhandlungstermine stehen noch nicht fest.