Dortmunder Flughafen gesperrt, Verspätungen bei der Bahn, Chaos auf den Straßen vor allem im Süden. Während die Kinder ihren Spaß hatten, standen die Autofahrer im Stau.

Offenbach/Hamburg. Der Winter bleibt uns in den nächsten Tagen erhalten. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach vorhersagt, wird es weiterhin Dauerfrost geben. Für alle Kinder, die im Schnee toben wollen, ist das eine gute Nachricht. Morgen wird es sogar teilweise sonnig. Übermorgen kommt noch mehr Schnee. Die Höchstwerte erreichen -1 bis -5 Grad, im Norden und Osten kann es mit -8 Grad kälter werden. Örtlich können die Werte sogar bis auf -20 Grad absinken. Meteorologisch ausgedrückt: "Die Modelle rechnen mittelfristig mit keiner wesentlichen Änderung der Wetterlage."

Das ist eine schlechte Nachricht vor allem für jene, die reisen wollen oder müssen. So endeten die Urlaubspläne von 165 Passagieren einer Maschine nach Gran Canaria im Schnee des Dortmunder Flughafens. Die Boeing 737-800 der Fluggesellschaft Air Berlin rutschte über das Ende des Ausrollweges hinaus. Auf einem Feld steckte das Flugzeug "die Nase" in den Schnee. Die Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder kamen mit einem großen Schrecken davon. Diane Daedelow, Sprecherin von Air Berlin, versicherte: "Unser Pilot hat korrekt gehandelt." Der Flughafen wurde mehrere Stunden gesperrt. Mehrere Flüge fielen aus.

Mit dem Winter hatten auch viele andere deutsche Flughäfen zu kämpfen. In Düsseldorf kam es wegen der langwierigen Enteisung zu zahlreichen Verspätungen, in Frankfurt konnten gestern Morgen 32 Maschinen überhaupt nicht starten, auch zwei Landungen mussten abgebrochen werden. Uwe Witzel, Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport, erklärte: "Viele Flüge wurden umgeleitet." Auch die Passagiere aus Dortmund wurden nach dem Unfall nach Paderborn gebracht, von wo sie in ihren Urlaub starten konnten.

"Väterchen Frost" verdankten auch Tausende Bahnreisende die spontane Umstellung ihrer Reisepläne. Ob vereiste Oberleitungen oder die Massen an Neuschnee, die witterungsbedingten Behinderungen waren zahlreich. In Sachsen waren gestern einige Streckenabschnitte komplett gesperrt, da Bäume durch die Schneelast in den Oberleitungen hingen. Auch die Weichen waren häufig eingefroren. Ebenso kam es in Nord- und Westdeutschland durch vereiste Oberleitungen zu zahlreichen Verspätungen. In Berlin gab es noch technische Störungen an Weichen und Stellwerken. Das sorgte zusätzlich für Ausfälle und Verspätungen. Einige Bahnreisende saßen bis zu einer Stunde fest.

Auch die Urlauber, die sich für das Auto entschieden hatten, mussten mit Winterstress leben. In der Hoffnung auf gute Skibedingungen begann am Sonnabend der Bettenwechsel in Bayern und Österreich. Alpenstraßen, viel Neuschnee und viele Autos vertragen sich allerdings nur mäßig. So kam der Verkehr allein zwischen München und Salzburg auf 100 Kilometern zum Erliegen. Insgesamt staute es sich auf 250 Kilometern. Hilfsdienste wärmten die Urlauber mit heißen Getränken und Decken wieder auf. Im Gegensatz zu den Skifahrern, die sich nun im Urlaub entspannen können, war für die Reisenden aus Berlin und Brandenburg, deren Ferien zu Ende gingen, die Erholung schnell wieder verflogen. Vor allem die Rückreise von der Ostsee gestaltete sich wegen des Schnees und des erhöhten Verkehrsaufkommens schwierig. Es kam zu vielen Unfällen, in der Regel mit leichten Blechschäden. In Bayern starben zwei Frauen (21/27), als sie mit ihren Autos auf glatter Straße die Kontrolle verloren.