Washington und Philadelphia sind besonders betroffen. Es wurden mehr als 4.000 Verkehrsunfälle gezählt. Die Geschäfte bleiben leer.

Washington. Ein Wintersturm hat in Staaten an der US-Ostküste ein Schneechaos angerichtet: Der Verkehr brach am Sonnabend zusammen, Flüge fielen aus, Hunderttausende Haushalte waren zeitweise ohne Strom. Einkaufszentren waren am letzten Wochenende vor Weihnachten fast leer, während Bergungsmannschaften im Staat Virginia in Allradfahrzeugen hunderte gestrandeter Autofahrer befreiten.

Die Polizei in den Staaten vom Nordosten bis mittleren Atlantik rückte zu mehr als 4.000 Verkehrsunfällen aus. In Virginia kam mindestens ein Mensch bei einem Verkehrsunfall ums Leben. In einigen Regionen lagen bis zu 60 Zentimeter Schnee, für Washington galt eine Schneesturmwarnung. Weiterer Schneefall wurde erwartet.

Das Winterwetter hatte erhebliche Auswirkungen auf das Weihnachtsgeschäft am letzten Adventwochenende. In den Einkaufszentren gab es jede Menge freier Parkplätze. Geschäftsinhaber meldeten, dass die Käufer ihre Lebensmittel- und sonstigen Vorräte aufstockten. „Die Leute müssen das Geld statt für Weihnachten für das Notwendigste ausgeben“, sagte ein Kaufmann, Ron Hart, der in West Virginia einen Gemischtwarenladen betreibt. „Unser Weihnachtsgeschäft ist erheblich zurückgegangen, weil die Leute anderes kaufen müssen.“

Auch im ehrwürdigen Senat hinterließ das Winterwetter Spuren. Bei einer Sitzung am Sonnabend dominierten Wetterjacken, Schneestiefel und andere eher an eine Skihütte erinnernden Kleidungsstücke. „Sieht wie in Vermont hier aus“, sagte Senator Pat Leahy, der aus dem für seine Wintersportorte bekannten US-Staat stammt.

Präsident Barack Obama entschuldigte sich bei Journalisten dafür, dass er sie bei so schlechtem Wetter zu einer Pressekonferenz über den Kopenhagener Klimagipfel und die Gesundheitsreform in Weiße Haus gerufen habe. Als schneeerprobter Mann aus Chicago machte er sich aber auch über die frierenden Washingtoner lustig, bei denen schon bei ein bisschen Eis die Schule ausfalle. Es sei an der Zeit, ein wenig „harte Chicago-Widerstandskraft“ in Washington anzuwenden. Er fühle sich jetzt in Washington zuhause.