Ein Deutscher ist in Kalifornien wegen Erpressung angeklagt. Er soll von Topmodel Cindy Crawford 100 000 Euro gefordert haben.

Los Angeles/Hamburg. Die US-Justiz hat Anklage gegen einen Deutschen erhoben, der das frühere Topmodel Cindy Crawford erpresst haben soll. Edis K. habe von Crawford und ihrem Ehemann Rande Gerber 100.000 Dollar (67.300 Euro) erpressen wollen, teilte am Donnerstag die Staatsanwaltschaft in Los Angeles mit. Dabei habe er mit der Veröffentlichung eines Fotos gedroht, das die Tochter des Paares gefesselt und geknebelt auf einem Stuhl zeigt.

Laut Gerichtsunterlagen wurden die Fotos von dem damals siebenjährigen Kind offenbar vom früheren Kindermädchen von Crawford gemacht. Das Ex-Model und ihr Ehemann hätten die Aufnahme nicht gekannt. Das Mädchen berichtete den Angaben zufolge seinen Eltern, dass die Nanny die Fotos bei einem „Räuber-und-Gendarm-Spiel“ gemacht habe.

Der 26-jährige Verdächtige, der kürzlich nach Deutschland abgeschoben wurde, ist mit dem Kindermädchen befreundet. Er nahm das Foto an sich und drohte dem prominenten Paar, das Foto zu veröffentlichen, sollte seiner Geldforderung nicht nachgekommen werden. Dem Deutschen drohen nun zwei Jahre Haft. Nach Angaben der Internetseite TMZ.com handelt es sich bei ihm um ein Model. Die US-Behörden seien mit den deutschen Behörden wegen des Falls im Kontakt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Los Angeles.

Crawford und Gerber hatten sich laut Behörden unverzüglich an die US-Bundespolizei FBI gewandt. Das Paar wolle „sämtliche Rechtswege gegen jeden ausschöpfen“, der bei der Verbreitung oder dem Verkauf des Fotos helfen wolle, teilte die Sprecherin des Ex-Models mit. Crawford und Gerber sind seit 1998 verheiratet und haben zwei Kinder.