Der Hamburger Sexualwissenschaftler Gunter Schmidt und seine Kollegen haben in einer neuen Studie mit 30-, 45- und 60-Jährigen festgestellt, dass viele Ungebundene in ihrem Single-Leben Vorteile sehen. Sie schätzten zum Beispiel größere Autonomie und Befreiung aus alten Geschlechterrollen - dies nannten vor allem die 60-jährigen Frauen, berichtet die Zeitschrift "Psychologie heute". Gerade Frauen dieser Altersgruppe schienen das Alleinleben "bewusst gewählt zu haben als akzeptable Alternative zu Beziehung oder Ehe", so die Forscher. Für Frauen zwischen 46 und 60 Jahren sei das Single-Leben inzwischen schon die Regel: Sie hätten weniger Zeit in Beziehungen und mehr Zeit als Ungebundene verbracht.

Für Partner- und Single-Onlinebörsen sind Frauen ab Ende 30 "eine unserer wichtigsten Kundengruppen", sagt Michael Kloss von der Single-Vermittlung Dating-Cafe. Dabei gehe es vielen weniger um die Partnersuche, sondern um Freizeitangebote mit anderen Singles. Anna Kalisch von der Partnervermittlung Elite-Partner.de verweist auf eine Studie, wonach die Ansprüche weiblicher Singles ab Ende 30 besonders hoch sind. "Reifere" Frauen legten auf kulturelle Interessen und beruflich mindestens gleichen Status großen Wert.