In einer Rekonstruktion möchte die Polizei nachstellen, wie die Kleidung der ermordeten Achtjährigen entlang einer rund 400 Meter langen Wegstrecke verteilt wurde. Bilder zur Tragödie.

Paderborn. Im Mordfall Kardelen will die Sonderkommission der Paderborner Polizei nachstellen, wie der Täter die Kleidung der Achtjährigen verteilt haben könnte. Falls das Wetter mitspielt, soll die Überprüfung nahe des Möhnesees bereits am frühen Montagnachmittag beginnen.

Den Ermittlern ist bislang ein Rätsel, wie die Kleidungsstücke der von einem Sexualtäter erstickten Grundschülerin an die über eine 400 Meter lange Wegstrecke verteilten verschiedenen Fundorte gekommen sind.

Mit der Rekonstruktion wollen die Polizisten unter anderem Aufschlüsse erhalten, ob der Täter die Kleidung womöglich aus einem Auto oder einem höheren Fahrzeug wie etwa einem Lkw geworfen haben kann oder ob er zu Fuß unterwegs gewesen sein muss. Falls der Täter mit einem Fahrzeug unterwegs war, wollen die Ermittler herausfinden, ob er zum Wegwerfen anhalten musste. Die Ermittler erhoffen sich Erkenntnisse, auf deren Grundlage gezieltere Fragen an Zeugen gestellt werden sollen. Die Kleider lagen am Rand der Kreisstraße 8, auf der Staumauer des Möhnesees und am südlichen Ende der Staumauer.

Video: Kleidung von vermisster 8-Jähriger entdeckt

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An den Ermittlungen sind auch Fallanalytiker des Düsseldorfer Landeskriminalamtes beteiligt. Sie untersuchen Parallelen zu anderen Verbrechen. Dabei dürfte auch der Fall der seit September 2007 vermissten Jenisa aus Hannover eine Rolle spielen. Jenisa war ebenfalls acht Jahre alt und soll Kardelen ähnlich gesehen haben. An einer Autobahnabfahrt bei Hannover war damals Kleidung von Jenisa gefunden worden, die offenbar aus einem fahrenden Auto geworfen worden war.