In bester revolutionärer Manier erinnerte der kubanische Präsident sein Volk an die Grundfesten des kubanischen Staates, der unerschütterlich trotz oder gerade wegen des „krankhaften und rachsüchtigen Hasses der USA“ an seinen Prinzipien festhält. Bilder zum Artikel

Die kubanische Revolutionsbewegung ist 50 Jahre nach ihrem Sieg nach Worten von Präsident Raúl Castro "trotz des krankhaften und rachsüchtigen Hasses der USA stärker denn je". Auch in den schwierigsten Augenblicken sei sie nie auch nur "einen Millimeter von ihren Prinzipien" abgewichen, sagte der jüngere Bruder des kranken Revolutionsführers Fidel Castro. Zum 50. Jahrestag des Sieges der Revolution über den Diktator Fulgencio Batista hielt er die zentrale Rede bei den auf Sparsamkeit bedachten Feierlichkeiten in der Stadt Santiago de Cuba.

Castro, der die Uniform eines Viersterne-Generals trug, sprach vor 3000 geladenen Gästen unter dem Balkon des Rathauses der Stadt im Südwesten der Insel, von dem aus sein Bruder am 1. Januar 1959 den Sieg proklamiert hatte. Einziger höherer ausländischer Staatsgast war Venezuelas Außenminister Nicolas Maduro. Venezuelas Präsident Hugo Chßvez bezeichnete sich unterdessen in Caracas als politisches Ziehkind Fidels, hatte seine Teilnahme an den Feierlichkeiten in Kuba jedoch ebenso wie der linksgerichtete bolivianische Präsident Evo Morales kurzfristig abgesagt.

Fidel Castro trat auch bei diesem runden Geburtstag der Revolution wie schon seit Juli 2006 nicht in der Öffentlichkeit auf. Der 82-Jährige, der wegen einer nicht näher bezeichneten Erkrankung nach eigenen Angaben mehrmals operiert worden war, hatte die Amtsgeschäfte 2006 zunächst vorläufig und im Februar 2008 endgültig seinem Bruder übertragen. Die Art der Erkrankung ist jedoch bis heute ein Staatsgeheimnis. Die Parteizeitung "Granma" zeigte in ihrer Internetausgabe lediglich eine knappe Grußbotschaft Fidels vom Vortag: "Kurz vor dem 50. Jahrestag des Triumphes beglückwünsche ich unser heroisches Volk. Fidel Castro Ruiz". Die offizielle Zeitung "Trabajadores" druckte Grußbotschaften der Regierungen Jemens und Nordkoreas sowie unter anderem der dänischen Kommunisten ab.

"Wir haben keinen Frieden gehabt, wir hatten keine Ruhe, und der Feind behauptet, der Sozialismus sei gescheitert. Warum lässt man uns nicht in Ruhe, um für gleiche Lebensverhältnisse kämpfen zu können", klagte Castro in einem Fernsehinterview. Die zurückliegenden 50 Jahre bezeichnete er als "heroisch" und rief zu weiterem Widerstand gegen den "Imperialismus" auf. Zugleich aber erneuerte er seine Mahnung, die Produktion und die Exporte müssten angekurbelt werden.