Mit Trauer und Bestürzung hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf den Amoklauf im baden-württembergischen Winnenden reagiert. Dies sei ein Tag der Trauer für ganz Deutschland, sagte Merkel in Berlin. Ihre Gedanken seien bei den Familien und Angehörigen der Opfer. “Wir denken an sie und beten für sie.“ Bilder der Politiker.

Mit Trauer und Bestürzung hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf den Amoklauf im baden-württembergischen Winnenden reagiert. Dies sei ein Tag der Trauer für ganz Deutschland, sagte Merkel am Mittwoch in Berlin. Ihre Gedanken seien bei den Familien und Angehörigen der Opfer. "Wir denken an sie und beten für sie." Bilder der Politiker.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte am Rande einer Wahlkampfveranstaltung in Kiel: "Ich fühle tiefe Trauer."

Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) sprach von einer "grauenvollen und in keiner Form erklärbaren Tat". Er drückte den betroffenen Eltern und Mitschülern am Mittwoch in Winnenden sein Mitgefühl aus: "Betroffen ist ganz Baden-Württemberg. Die Schule, einen Ort der Zukunft, der Bildung und Erziehung so zu stören und zu zerstören ist besonders gemein."

Bundespräsident Horst Köhler äußerte sich erschüttert über die Tat. Seine Frau und er seien in Gedanken bei den Opfern und ihren Familien und Freunden, erklärte Köhler in Berlin.

Kultusminister Helmut Rau (CDU) sagte, dies sei "die größte Katastrophe, die einer Schule passieren kann. Die Seele der Schule ist tief verwundet." Des Weiteren rief Rau die Schulen in seinem Bundesland auf, Freiräume für Gespräche und Trauerarbeit zu schaffen.

Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer hat sich erschüttert über den Amoklauf in Winnenden gezeigt und von einer Wahnsinnstat gesprochen. "Mit tiefer Erschütterung und Fassungslosigkeit stehen wir vor dieser sinnlosen Gewalttat, die so viele Menschen in den Tod gerissen hat", schrieb Seehofer in einem Brief an seinen baden-württembergischen Amtskollegen Günther Oettinger.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers zeigte sich entsetzt. In einem Schreiben an seinen Amtskollegen Günther Oettinger sprach der CDU-Politiker den Angehörigen der Opfer, den Schülern der Realschule Albertville und den Menschen in Baden-Württemberg sein Mitgefühl aus: "Ich versichere Ihnen, dass die Menschen in Nordrhein-Westfalen tiefen Anteil an der Trauer um die unschuldigen Opfer nehmen." Er bot zudem die Hilfe seines Landes in der aktuellen Lage, aber auch bei der Aufarbeitung der Folgen an.

Auch FDP-Chef Guido Westerwelle sowie die Grünen-Vorsitzenden Claudia Roth und Cem Özdemir äußerten ihre Betroffenheit.

Der Präsident der EU-Kommission, Jose Manuel Barroso, sprach von einer "sinnlosen Gewalttat". Das Europaparlament in Straßburg legte eine Schweigeminute ein.

Gleichzeitig begann eine Debatte darüber, welche Konsequenzen aus dem erneuten Amoklauf an einer deutschen Schule zu ziehen sind. Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) regte "Erziehungs- Partnerschaften" zwischen Schulen und Eltern an, um gemeinsam "solche schrecklichen Ereignisse im Vorfeld zu erkennen und abzuwenden". Der Bundestags-Fraktionsvize der Linken, Bodo Ramelow, forderte ein zentrales elektronisches Waffenregister, um den Zugang zu Schusswaffen zu erschweren. Sein Parteikollege Hakki Keskin verlangte zusätzliche Schulpsychologen und Sozialpädagogen.

Der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft GdP, Konrad Freiberg, sprach sich für elektronische Einlasskontrollen am Schultor aus, damit während der Unterrichtszeit "nicht jeder X-Beliebige in eine Schule laufen" könne. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Josef Kraus, lehnte derartige Vorkehrungen hingegen ab: "Solche Maßnahmen gaukeln nur Sicherheit vor."