Am Wochenende stürzte eine brasilianisches Turboprop-Flugzeug in einen Seitenarm des Amazonas. Dabei starben 24 Menschen, vier Personen überlebten die Bruchlandung. Bilder zum Artikel.

São Paulo/Manaus. Am Samstag geriet eine Turboprop-Maschine des brasilianischen Flugzeugherstellers Embraer im Amazonas-Gebiet in ein schweres Unwetter und stürzte gegen 15 Uhr Ortszeit in einen Seitenarm des Hauptflusses. Bei der Bruchlandung starben 24 Menschen, darunter acht Kinder. Nur vier, darunter ein neun Jahre altes Kind, überlebten das Unglück. Diese wurden mit leichten Schürfwunden ins Krankenhaus gebracht, konnten jedoch schon wieder entlassen werden.

Bislang ist noch unklar, wie es zu dem Absturz kommen konnte. Es wird vermutet, dass das Flugzeug möglicherweise zu viele Passagiere an Bord und dadurch enormes Übergewicht hatte. Eigentlich war die Maschine nur für weniger als 20 Personen zugelassen. Allerdings hatte der Pilot kurz vor dem Start nur 20 Passagiere inklusive der zwei Besatzungsmitglieder angegeben. Zudem spielte wohl auch das Unwetter eine entscheidende Rolle. Derzeit suchen die Rettungsmannschaften noch immer nach einer Frau, die von Augenzeugen in der Flussströmung treibend gesehen wurde.

Die Maschine war auf einem etwa einstündigen Flug von der Stadt Coari in die Amazonas-Metropole Manaus, als sie in das Unwetter geriet. Die Überlebenden, die im Alter von 9, 21, 23 und 43 Jahren sind, berichteten im Krankenhaus, dass einer der Motoren ausgefallen sei. Der Pilot hätte zwar noch versucht, zum Funktower in Manaus Kontakt aufzunehmen, allerdings wäre dann die Verbindung abgebrochen, weil die Maschine vom Radarschirm verschwand. Schließlich stürzte die "Embraer EMB 110 Bandeirante" etwa 80 Kilometer vor Manaus in den Fluss Manacapuru. Der Pilot hatte zuvor eine Notlandung auf dem Flughafen der gleichnamigen Stadt Manacapuru versucht.

Video: Flugzeugabsturz im Amazonas: 24 Tote

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Am Unglücksort setzten am Sonntag die Rettungsmannschaften, darunter etwa 40 Feuerwehrleute, Taucher sowie Militär- und Marinepolizisten, die Suche fort. Auch ein Flugzeug der brasilianischen Luftwaffe war im Einsatz.