Nichts und niemand hat einen besseren Blick auf die Sonne als der europäisch-amerikanische Satellit Soho (Solar and Heliospheric Observatory). Er ist 1,5 Millionen Kilometer näher an der Sonne als alles Irdische. Nie wird sein Blick durch Nacht oder Sonnenfinsternis getrübt. Soho wiegt knapp zwei Tonnen und fliegt mit einer Geschwindigkeit von 800 Kilometern in der Sekunde durchs All. Er wurde 1995 auf den Weg gebracht und hat insgesamt zwölf Messgeräte und Teleskope an Bord. Seine acht "Augen" sind in der Lage, das Licht der Sonne in vielen Wellenbereichen zu analysieren; vier weitere Instrumente erfassen die Teilchen des Sonnenwinds, die ins All hinausgeschleudert werden. Drei der Teleskope an Bord beobachten die Erschütterungen und Beben der Sonne. Drei Jahre nach dem Start geriet die fast eine Milliarde Dollar teure Sonde plötzlich außer Kontrolle. Der Funkkontakt riss ab, Soho torkelte durchs All. Doch nach vier Monaten geduldiger Arbeit gelang es Spezialisten, Soho mit ausgeklügelten Funksignalen wieder einzufangen. (HA)