Der Präsident der Berliner Ortsgruppe “Nomads“ der Rockerbande Hells Angels ist in der Nacht auf offener Straße lebensgefährlich verletzt worden.

Berlin. In Berlin-Hohenschönhausen ist ein führendes Mitglied der Rockergruppe Hells Angels niedergeschossen und lebensgefährlich verletzt worden. Ein Unbekannter hat am frühen Sonntagmorgen in der Zingster Straße mehrere Schüsse auf den 47-Jährigen abgegeben. Bei dem Opfer handle es sich um den Präsidenten der "Nomads“, einer Berliner Ortsgruppe der Hells Angels, teilte ein Polizeisprecher mit und bestätigte damit entsprechende Informationen der "Bild“-Zeitung.

Von dem Täter fehlt bislang jede Spur. Zum möglichen Hintergrund der Tat wollte sich die Polizei nicht äußern. Das wäre reine Spekulation, sagte ein Sprecher und ließ offen, ob es sich um eine interne Auseinandersetzung in der Rockerszene handeln könnte.

Nach dem Verbot der Hells Angels Berlin City durch Innensenator Frank Henkel (CDU) hatten sich die Nomads in zwei Lager gespalten. Zudem schwelt seit langem ein Konflikt zwischen den verfeindeten Rockergruppen Hells Angels und Bandidos. Der 47-Jährige, der jetzt in Hohenschönhausen niedergeschossen wurde, war schon einmal das Opfer eines Überfalls. Im Juni 2009 wurde er im brandenburgischen Finowfurt schwer verletzt - vermutlich durch einen Angriff der Bandidos.

Die Berliner Polizei geht seit einiger Zeit verschärft gegen Rockerbanden der Hells Angels und Bandidos vor. In der vergangenen Woche hatte es Razzien bei den Hells Angels in Berlin und Potsdam gegeben. Der Berliner Senat hatte zudem die einflussreichste Hauptstadt-Gruppe der Hells Angels verboten. Mehrere Mitglieder der Berliner Hells Angels und der verfeindeten Bandidos waren zuvor zu den Brandenburger Rockern übergelaufen.

Seitdem beobachtet die Polizei angespannt die Rocker-Szene in Brandenburg. "Wir können Racheakte von Berliner Bandidos nicht ausschließen“, hatte ein Polizeisprecher noch am Mittwoch gesagt. "Die Treffpunkte der Rocker stehen darum unter besonderer Beobachtung.“ Sobald es brenzlig wird, will die Polizei einschreiten können.

Mit Material von dpa und dapd