Rockerklub Satudarah gründet Niederlassung in Deutschland. Die Gruppe wird ebenfalls mit organisierter Gewalt in Verbindung gebracht.

Duisburg. Der niederländische Rockerklub Satudarah hat eine erste Niederlassung in Deutschland gegründet. Die etwa 20 Mitglieder der Duisburger Vereinigung „Brotherhood Clown-Town“ wechselten die Kutten und traten zum Klub über, wie die Polizei mitteilte. Am Sonnabend feierten etwa 250 Rocker die Vereinigung in Duisburg. Damit fasst der Polizei zufolge der größte niederländische Rockerklub erstmals Fuß in Deutschland. Zahlreiche Beamte beobachteten das Fest. Zu Zwischenfällen kam es nicht, wie ein Polizeisprecher am Sonntag sagte.

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Nach Angaben der Polizei wird Satudarah ähnlich wie in Deutschland die Hells Angels und Bandidos im Nachbarland mit organisierter Kriminalität in Verbindung gebracht. Fünf der zehn meistgesuchten Verbrecher in den Niederlanden sind einem Polizeisprecher zufolge Satudarah-Mitglieder. Die Gruppe stehe den Bandidos nahe. „Gemeinsamer Feind sind die Hells Angels“, sagte der Sprecher weiter. In den Niederlanden gebe es heftige Auseinandersetzungen zwischen den beiden Klubs. Mit Blick auf die Ansiedelung in Duisburg sagte er: „Wir haben die Entwicklung sehr genau im Blick.“

Ein Sprecher des Innenministeriums sagte auf Anfrage: „Wir haben in Nordrhein-Westfalen eine konsequente Strategie gegen kriminelle Rockergruppen.“ Straftaten würden konsequent verfolgt. Wie auch die zuvor bereits in NRW aktiven Rockerklubs würde Satudarah genau beobachtet.

Die Mitglieder der nun erstmals in Deutschland vertretenden Rockergruppe gaben sich bei ihrem Fest am Samstag betont friedlich. Es gehe lediglich um kulturellen Austausch, hieß es. Sie seien nur ein Motorradklub und hätten nichts mit den Verbrechen zu tun, die Satudarah zur Last gelegt würden. (dapd)