Großbritannien trifft die letzten Vorebreitungen, um seine Königin zu feiern. Nach 60 Jahren auf dem Thron ist Elizabeth II. beliebter denn je.

London. Sie hat Premierminister kommen und gehen sehen, royale Ehen wurden geschlossen und zerbrachen, die Welt dreht sich weiter, doch die Queen hat Bestand. Königin Elizabeth II. ist seit 60 Jahren auf dem Thron und die große Konstante der britischen Monarchie. Dabei hätte ihr Leben eigentlich ganz anders verlaufen sollen.

Als sie am 21. April 1926 in London als Enkelin von König George V. in London geboren wurde, rechnete keiner damit, dass sie jemals Queen werden würde. Thronfolger war ihr Onkel Edward VIII.. Doch der verliebte sich in die geschiedene US-amerikanische Schauspielerin Wallis Simpson und verzichtete auf den Thron. Elizabeths Vater übernahm 1936 als Georg VI. Krone und Zepter.

Elizabeth begann früh mit den Vorbereitungen für ihre künftige Rolle und übernahm schon als Teenager öffentliche Auftritte. Ihre erste Radio-Ansprache hielt sie mit 14 Jahren, mitten im Krieg. Noch vor dessen Ende schloss sie sich einem Militär-Hilfsdienst für Frauen an, machte den Führerschein und ließ sich zur Mechanikerin ausbilden.

Schon mit 13 Jahren hatte sie ihren künftigen Ehemann Prinz Philip kennengelernt und sich in ihn verliebt. Die beiden heirateten 1947. Nach der Hochzeit lebte sie mit dem Marineoffizier auf Malta – es soll die unbeschwerteste Zeit ihres Lebens gewesen sein. Im November 1948 kam ihr erstes Kind zur Welt, Prinz Charles. 1950 folgte Prinzessin Anne.

Als ihr Vater im Februar 1952 starb und Elizabeth auf den Thron nachrückte, war sie gerade 26 Jahre alt. Ihre zwei weiteren Söhne, Andrew und Edward, bekam sie als Königin.

Ganz im Gegensatz zum Rest ihrer Familie führt sie bis heute ein skandalfreies Leben. Über den Staatenbund Commonwealth ist sie Oberhaupt von 16 Staaten – von Kanada bis Tuvalu. Ihr Pflichtbewusstsein, ihre Disziplin und ihr Riecher für die richtigen Schritte in der Öffentlichkeit haben ihr bei ihrem Volk über die Jahrzehnte fast immer Beliebtheit beschert.

Eine richtige Krise aber gab es nach dem Tod von Prinzessin Diana. Statt in London mit Hunderttausenden öffentlich zu trauern, zog es Elizabeth vor, sich mit Prinzgemahl Philip und dem Rest des Windsor-Clans zunächst nach Schottland zurückzuziehen. Doch diese Zeiten sind im Jahr ihres 60. Thronjubiläums längst vergessen. (dpa)