Der 53-Jährige startete ohne Neopren-Anzug, dafür mit dicker Schicht Vaseline, auf die 64 Kilometer lange Tour – trotz schlechter Wetterprognose.

Konstanz. Gut gelaunt und mit einer dicken Schicht Vaseline auf dem Körper ist der Stuttgarter Extremschwimmer Bruno "Orca" Dobelmann am Montagmittag zu seinem Weltrekordversuch im Strandbad Bodman in den Bodensee gestiegen, um ihn der Länge nach zu durchqueren. Vor dem 53-Jährigen liegen 64 Kilometer in durchschnittlich 13 Grad kaltem Wasser – ohne Pause und ohne Neopren-Anzug. "Mein Testament habe ich hinterlegt", scherzte er, kurz bevor er im Strandbad Ludwigshafen-Bodmann startete. Am Dienstag will Dobelmann nach rund 24 Stunden gegen 14 Uhr in Bregenz ankommen.

Sorgen machte dem Extremschwimmer jedoch die Wettervorhersage. Am späten Nachmittag und Abend sei am Bodensee mit starken Schauern und Gewittern zu rechnen, sagte eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes in Stuttgart. Dobelmann ist nach eigenen Angaben der erste, der sich ohne schützenden Neoprenanzug an die Strecke wagt. Auch Anhalten darf er nicht, sein Essen – hoch dosiertes Kohlehydrat-Gel – muss er während des Schwimmens einnehmen. Dobelmann wird von einem zehnköpfigen Team in einem Begleitboot eskortiert, bestehend aus Lebensgefährtin, Freunden, Arzt und DLRG-Rettungsschwimmern. Sollte der Weltrekordversuch gelingen, möchte Dobelmann schon am Donnerstag eine Bodenseebreitenquerung in Angriff nehmen.

Dobelmann hat bereits in gut 19 Stunden zweimal den Fehmarnbelt von Deutschland nach Dänemark durchquert und dabei 50 Kilometer zurückgelegt.

Mit Material von dpa und dapd