Richter hatten eine Anfrage gestellt, weil sie im Fall eines mutmaßlichen Prostitutionsrings ermittelten. DSK soll gewalttätig geworden sein.

Paris. Die französische Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Vergewaltigung in einem Hotel in Washington gegen den früheren Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn. Die Untersuchungen gehen auf eine Anfrage von französischen Richtern zurück, die im Fall eines mutmaßlichen Prostitutionsrings ermitteln, wie die Staatsanwaltschaft im nordfranzösischen Lille am Montag mitteilte. Strauss-Kahn hat die Vorwürfe zurückgewiesen.

Die Staatsanwaltschaft erklärte, sie prüfe Vorwürfe, nach denen Strauss-Kahn im Dezember 2010 an einer Vergewaltigung während einer Sexparty im Hotel W in Washington beteiligt gewesen sein soll. Der 63-Jährige hat erklärt, alles sei einvernehmlich geschehen. Er habe keine Gewalt angewendet. Strauss-Kahn hat eingeräumt, an freizügigen Aktivitäten beteiligt gewesen zu sein. Er wisse nichts davon, dass jemand für Sex bezahlt worden sei. Die französische Zeitung „Liberation“ berichtete in diesem Monat, zwei belgische Prostituierte hätten von Vergewaltigungen durch Strauss-Kahn erzählt. Eine der Frauen sagte aus, ein anderer Mann habe ihre Hände festgehalten, während Strauss-Kahn sie vergewaltigt habe. Keine der Frauen stellte Strafanzeige.

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Die Staatsanwaltschaft in Lille ermittelt gegen Strauss-Kahn bereits wegen Zuhälterei. Prostituierte sagten aus, sie hätten mit dem IWF-Chef 2010 und 2011 in einem Luxushotel in Paris, einem Restaurant der französischen Hauptstadt und in Washington Sex gehabt. (dapd)