Die Mehrheit der Deutschen achtet aus Angst vor dem EHEC-Erreger besonders auf die Ernährung. Insbesondere Gemüse wird vermieden

Berlin. Aus Angst vor dem gefährlichen Durchfallerreger EHEC achtet die Mehrheit der Deutschen einer Umfrage zufolge derzeit besonders auf ihre Gemüseauswahl. 58 Prozent der Deutschen folgen dem Rat des Robert-Koch-Instituts (RKI) und verzichten auf den Verzehr von rohen Gurken, ungekochten Tomaten und Salat, wie eine Emnid-Umfrage für die „Bild am Sonntag“ ergab. 41 Prozent folgen dem Expertenrat nicht.

Besonders vorsichtig sind nach der veröffentlichten Erhebung Senioren. Während in der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen nur 44 Prozent angaben, derzeit kein rohes Gemüse mehr zu essen, verzichten 71 Prozent der befragten Senioren ab 60 Jahren darauf. Nur 27 Prozent wollen trotz des Erregers auch weiterhin rohes Gemüse essen, wie aus aus der Befragung der 500 Menschen ab 14 Jahre hervorgeht.

Mittlerweile gibt es bundesweit sieben Todesfälle, die im Zusammenhang mit der EHEC-Erkrankung stehen. In Norddeutschland hat der gefährliche Darmerreger am Wochenende ein weiteres Todesopfer gefordert. Eine Frau aus Osdorf war am 14. Mai erkrankt und starb nun in Kiel an Nierenversagen, wie die „Kieler Nachrichten“ (Ausgabe vom Sonnabend) unter Berufung auf den Geschäftsführer des Städtischen Krankenhauses, Roland Ventzke, berichteten. Die Frau Ende 30 war zunächst in Eckernförde behandelt und später mit schweren Nierenproblemen nach Kiel verlegt worden.

Unterdessen läuft die Suche nach der Herkunft des Erregers weiter auf Hochtouren. Am Donnerstag war an vier Salatgurken aus dem Großmarkt der Hansestadt konnte das Bakterium nachgewiesen werden.