Tod und Verwüstung hat ein Wirbelsturm der Stadt Joplin im US-Bundesstaat Missouri gebracht. Und die Einwohner fürchten sich vor weiteren Tornados.

Washington. Nach dem Tornado mit den meisten Todesopfern in den USA seit sechs Jahrzehnten haben in der zerstörten Stadt Joplin neue Unwetter die Bergung Überlebender erschwert. In der betroffenen Region im US-Staat Missouri drohten am Dienstagnachmittag (Ortszeit) weitere schwere Stürme. Die Zahl der Menschen, die bei der Katastrophe ums Leben kam, stieg auf 116. Die Behörden befürchteten, noch mehr Leichen unter den Trümmerbergen zu finden.

US-Präsident Barack Obama kündigte an, Joplin nach der Rückkehr von seiner derzeitigen Europareise zu besuchen. Es sei ihm ein Anliegen, den Menschen dort beizustehen. „Wir werden alles tun, was wir können, um ihnen zu helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Die Zerstörung ist unvergleichbar“, sagte er während seines Besuches in London.

Der verheerende Wirbelsturm hatte am Sonntag (Ortszeit) mit Windgeschwindigkeiten bis zu 320 Kilometern pro Stunde eine Spur der Verwüstung durch die 50.000 Einwohner zählende Arbeiterstadt geschlagen. Rund ein Drittel der Stadt wurde nach Schätzung der Feuerwehr dem Erdboden gleichgemacht. Hunderte Menschen erlitten nach Berichten lokaler Medien Verletzungen. Bis Dienstag seien 17 Überlebende aus den Trümmern befreit worden.

Tausende Helfer fanden Leichen in eingestürzten Häusern, in davongewirbelten Autos oder unter entwurzelten Bäumen. Der Football-Platz einer Universität wurde zu einem provisorischen Leichenschauhaus. „Es ist ein einziges Chaos“, sagte die Vizebürgermeisterin der Stadt, Melodee Colbert-Kean.