Die Eröffnung könnte sich möglicherweise um ein Jahr verzögern. Erst rund 20 Prozent der Planungsleistungen für den Innenausbau sind erstellt.

Berlin. Die für Herbst 2011 geplante Eröffnung des neuen Großflughafens Berlin Brandenburg ist möglicherweise in Gefahr. Hintergrund ist die Insolvenz eines der drei Generalunternehmer, die für die Planung des Flughafenterminals verantwortlich sind. Man habe einen externen Gutachter gebeten, „die sich hieraus ergebenden Konsequenzen zu bewerten“, sagte der Sprecher der Flughafengesellschaft, Ralf Kunkel, am Sonnabend der Nachrichtenagentur dpa. Im März war die IGK-IGR Ingenieur-Gesellschaft Kruck pleite gegangen.

Der Berliner „Tagesspiegel“ (Samstag) berichtete, dass eine mit der Projektsteuerung beauftragte Firma in einem Brief an das Flughafen-Management den Eröffnungstermin infrage gestellt habe. Demnach seien erst rund 20 Prozent der Planungsleistungen für den Innenausbau des Empfangsgebäudes erstellt. Die Eröffnung könnte sich möglicherweise um ein Jahr verzögern.

Auch im Berliner Abgeordnetenhaus soll das Thema zur Sprache kommen. Die FDP forderte den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) auf, sich in der kommenden Plenarsitzung detailliert über mögliche Verzögerungen und den Eröffnungstermin zu äußern.

Flughafensprecher Kunkel betonte, dass nach aktuellem Planungsstand der Hauptstadtflughafen in Schönefeld am 30. Oktober 2011 öffnen werde. Dass dieser Zeitplan ambitioniert ist, sei hinlänglich bekannt. „Sollten sich aus dem Gutachten neue Erkenntnisse ergeben, werden wir diese umgehend in die laufenden Abstimmungen mit den Gesellschaftern aufnehmen“. Gesellschafter sind der Bund sowie die Länder Berlin und Brandenburg. Wowereit ist Aufsichtsratschef der Flughafengesellschaft.

BERLIN FEIERT NEUEN FLUGHAFEN

Anfang Mai war am künftigen Flughafen in Schönefeld Richtfest gefeiert worden. Mehrere zehntausend Besucher waren gekommen, um sich bei Busrundfahrten und Helikopterflügen einen Überblick über das Gelände zu verschaffen.