Eberswalde. Die SPD startet eine Zuhörtour in Brandenburg, wo der Landesverband von einem Betrugsfall erschüttert wurde. Wie groß ist der Schaden?

Den roten Bully mit dem Aufkleber „Gekommen, um zu hören“ hat die SPD direkt neben der „Ruferin“ geparkt. Die Kupferskulptur des Künstlers Eckhard Herrmann auf dem Marktplatz von Eberswalde soll eine junge Frau darstellen, die frech die Rechte der Jugend einfordert.

Als am Donnerstagmittag Katarina Barley und Olaf Scholz im Nieselregen aus ihren schwarzen Limousinen steigen, ist von forschen Jugendlichen nicht viel zu sehen. Dafür sind um die 50 Rentner da, die in den nächsten zwei Stunden die SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl und den Bundesfinanzminister löchern werden. Sie haben es teils schwer, an den vielen Kameras vorbei zu kommen, um den Minister persönlich zu sprechen. „Wenn ich Bürgerin wär, würde ich schon mal nicht kommen“, sagt Barley und verdreht die Augen.