Moskau. Donald Trump schlägt Konkurrent Marokko und erhält die Mega-Endrunde mit 48 Teilnehmern. Auch der DFB hatte für “United 2026“ gestimmt.

Die USA, Kanada und Mexiko dürfen gemeinsam die Fußball-Weltmeisterschaft 2026 ausrichten. Die drei Nationen setzten sich am Mittwoch bei der Abstimmung des Weltverbandes im Rahmen des Fifa-Kongresses in Moskau gegen Konkurrent Marokko durch. Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte für das Konzept von "United 2026" gestimmt.

Der Nordamerika-Verbund hatte als Favorit gegolten, nachdem die Fifa-Experten der Bewerbung 4,0 von 5 möglichen Punkten gegeben hatten. Marokko kam nur auf 2,7 Zähler, teilweise würde eine Ausrichtung in dem nordafrikanischen Land ein "hohes Risiko" darstellen, stand in dem Evaluierungsbericht. Die WM 2026 wird erstmals mit 48 Mannschaften gespielt.

Der Wahlkampf um das Mega-Turnier war zuletzt auch durch Aussagen Donald Trumps verschärft worden. Der US-Präsident wetterte in den vergangenen Wochen sogar persönlich auf Twitter gegen die Marokko-Bewerbung, deren Unterstützern er indirekt politische Konsequenzen androhte. Bei der Abstimmung im Moskauer Expocenter war auch der russische Präsident Wladimir Putin zugegen.

Alle acht Gruppen der WM 2018 in Russland

Gruppe A

RusslandSaudi-ArabienÄgyptenUruguay

Gruppe B

PortugalSpanienMarokkoIran

Gruppe C

FrankreichAustralienPeruDänemark

Gruppe D

ArgentinienIslandKroatienNigeria

Gruppe E

BrasilienSchweizCosta RicaSerbien

Gruppe F

DeutschlandMexikoSchwedenSüdkorea

Gruppe G

BelgienPanamaTunesienEngland

Gruppe H

PolenSenegalKolumbienJapan

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Infantino lobt sich selbst in den höchsten Tönen

Unterdessen nutzte Fifa-Präsident Gianni Infantino den Kongress, um sich den Weltverband und auch sich selbst in den höchsten Tönen zu loben. Am 26. Februar 2016, am Tag seiner Wahl, sei die Fifa "klinisch tot" gewesen. "Heute, zwei Jahre und ein paar Monate später, ist die Fifa am Leben, voller Freude und Leidenschaft sowie mit einer Vision für die Zukunft", sagte der Schweizer.

WM-Spielplan als PDF: Alle Gruppen und alle Spiele

Infantino, der Joseph S. Blatter im Zuge des Fifa-Skandals abgelöst hatte, stellte die Reformen und Veränderungen unter seiner Führung hervor. Diese seien "ausschlaggebend für die Renaissance" des Weltverbandes gewesen. "Wir haben Personen mit der allerhöchsten Integrität in unsere Organe gewählt. Wir haben eine neue Struktur mit absoluter Transparenz", sagte der 48-Jährige: "Alles ist klar und öffentlich dokumentiert."

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    Infantino kritisiert die Medien

    Infantino sei "stolz auf das, was wir getan haben – wir haben die Fifa zu einer offenen und demokratischen Organisation gemacht". Entsprechend "entspannt und glücklich" könne er beim Kongress sprechen, was er in vier Sprachen tat. Leise Kritik äußerte Infantino an den Medien: "Ich sehe, dass unsere Arbeit nicht in die Schlagzeilen kommt – es sei denn, es geht etwas schief. Aber wir haben Mechanismen eingeführt, die sicherstellen, dass nichts schiefgeht. Und wenn doch, wird das angesprochen."

    Fifa-Präsident Gianni Infantino beim Kongress in Moskau
    Fifa-Präsident Gianni Infantino beim Kongress in Moskau © dpa

    Die Aufstockung der WM von 32 auf 48 Teams ab der Endrunde 2026 sei ein Meilenstein gewesen. "Wir haben die Qualität und die Leidenschaft", sagte Infantino: "Wer immer noch nicht davon überzeugt ist, kann mit denen sprechen, die nicht für die WM qualifiziert sind, das aber so gerne wären."

    Auch mit Blick auf die Finanzen sei Infantino zufrieden. Im Finanzbericht würden "fast unglaubliche" Zahlen stehen. "Manche haben uns finstere Zeiten prognostiziert", sagte der Schweizer. Für die Geschäftsperiode 2015 bis 2018 rechnet die Fifa mit einem Gewinn in Höhe von rund 100 Millionen Dollar (rund 81 Millionen Euro). Für das Jahr 2017 steht allerdings ein Verlust vor Steuern in Höhe von 189 Millionen Dollar (rund 154 Millionen Euro) zu Buche.

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