Essen. Eine Niederlage mit Signal-Wirkung: Nicht alle Kommerzialisierungsideen des Fifa-Bosses Infantino werden durchgewunken. Ein Kommentar.

Es schwang wohl eine gehörige Portion Frust mit, als Gianni Infantino diese Worte sprach: „Jede Idee, die neu oder visionär ist, hat am Anfang Gegner.“

Der Fifa-Präsident hat viele Ideen, die sind mal mehr und mal weniger visionär. Dass der Lenker des Fußball-Weltverbandes mittlerweile aber auch immer mehr Gegner hat und seine Vorschläge zunehmend hinterfragt werden, ist begrüßenswert. Allerdings kommt dies zu einem schlechten Zeitpunkt.

Die verrückten WM-Stadien in Russland

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    In zwei Tagen beginnt die Fußball-WM, und damit wird auch der Blick auf Infantino schärfer: auf den Schweizer, der gerade mit dem Verkauf der Rechte von Klub-WM und Weltliga an ein mysteriöses Konsortium gescheitert ist. Auf einen Präsidenten, der weiterhin ein großes Geheimnis um den Kaufinteressenten macht und deshalb abgestraft wurde. Für Infantino war es eine persönliche Niederlage mit Signalwirkung: Der Verbandspräsident kommt nicht mit allem durch, wie es bei seinem unter Korruptionsverdacht stehenden Vorgänger Sepp Blatter jahrelang der Fall war.

    Geschwächt geht Infantino zwar nicht in die WM in Russland, aber zumindest leicht angeschlagen. Unantastbar ist er nicht. Eine gute Nachricht: Ein Fifa-Präsident darf sich nicht mehr zu sicher fühlen.