Die UHC-Damen standen dicht vor dem Gewinn ihres vierten Feldtitels, doch dann traf Jana Gonnermann für den Berliner HC. Nichts war es mit dem perfekten Abschied für Coach Kais al Saaidi.

Hamburg. Nach dem bitteren Ende aller Titelträume für seinen UHC Hamburg stand Kais al Saaidi am Spielfeldrand und musste sich selbst trösten. „Es war ein Duell auf Augenhöhe, in dem wir unsere Chancen zum Sieg hatten. Aber es sollte nicht sein“, sagte der scheidende Coach der Hockey-Damen des Uhlenhorster HC am Sonntag mit feuchten Augen. Sein Team stand zum fünften Mal in Serie im Finale um die deutsche Feld-Meisterschaft, doch ein Golden Goal von Jana Gonnermann 26 Sekunden vor Ende der Verlängerung machte alle Hoffnungen auf einen triumphalen Abschied für den zu den UHC-Herren wechselnden Coach zunichte. „Schade“, stellte er zerknirscht fest.

So jubelte am Ende einer gutklassigen Auseinandersetzung doch wieder der Berliner HC, der sich durch das 3:2 (2:2, 1:1) gegen die Hanseatinnen schon zum neunten Mal in seiner Vereinsgeschichte den Feldtitel sicherte. „Im Endeffekt hat der BHC verdient gewonnen“, befand Damen-Bundestrainer Jamilon Mülders. Die Berlinerinnen sind damit die Champions 2013 auf dem Feld und in der Halle.

Allerdings sahen die „Uhlen“, die am Vortag ein ungefährdetes 2:0 im Hamburger Duell über den Club an der Alster gefeiert hatten, lange wie die sicheren Sieger aus. Angepeitscht vom Gros der 1800 Besucher im Sportpark Rothenbaum drehten Marie Mävers (17.) und Sophie Mayen (44.) den Rückstand durch Lena Andersch (6.). Erst fünf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit rettete Natascha Keller (65.) den BHC mit einem sehenswerten „Tor des Monats“ in die Verlängerung. Sara Gonnermanns Lupfer brachte dann die Entscheidung.

So siegte nicht die bessere, sondern die etwas cleverere und auch glücklichere Elf. „Wenn im UHC-Team noch etwas fehlt, und es fehlt nicht viel, dann die Durchschlagskraft“, lobte und kritisierte Bundestrainer Mülders. Die Uhlenhorsterinnen hatten den vierten Feld-Titel in der Tat dicht vor Augen, machten aber in ihrer stärksten Phase nach dem 2:1 den Sack nicht zu. Der späte Ausgleich durch Rekord-Nationalspielerin Keller wirkte wie ein Schock. „Beide Clubs hätten den Sieg verdient gehabt, aber ich bin stolz, dass wir feiern dürfen“, sagte Natascha Keller. Erst nach der Party will sie überlegen, ob sie beim BHC eine weitere Saison anhängt.

Wie für die Alster-Damen war auch für die dritte an der Endrunde beteiligte Hamburger Mannschaft bereits am Samstag Schluss. Die Herren des Harvestehuder THC hatten beim 1:4 (0:1) im Halbfinale gegen Rot-Weiss Köln keine Chance. Kleiner Trost für den HTHC: Als Sieger der Bundesliga-Hauptrunde hatten die Hanseaten ihren Startplatz in der EuroHockeyLeague schon vorher sicher.