Hockeydamen des Harvestehuder THC schaffen nach Siegen über SW Neuss und RW Köln doch noch den Klassenerhalt. Die Herren erreichen die Qualifikation für die Euro Hockey League.

Hamburg. Dass am Ende eines Wochenendes der Glückseligkeit doch noch Tränen flossen bei den Hockeydamen des Harvestehuder THC, hatte einen einfachen Grund. Mit Katharina Hauschildt, 27, und Aline Reinecke, 30, wurden trotz des Dauerregens zwei verdiente Spielerinnen noch auf dem Platz in den sportlichen Ruhestand verabschiedet. So etwas lässt emotionale Frauen selten unberührt, und so wurde geweint und gelacht und geklatscht, bis jemand die Losung ausgab, doch besser am Tresen im Clubhaus weiterzufeiern. Und diese Feier hatte sich die Mannschaft von Cheftrainer Manuel Altenburg tatsächlich redlich verdient.

Dank eines bravourösen Endspurts, der am Wochenende mit Siegen über SW Neuss (2:0) und RW Köln (3:2) gekrönt wurde, hat der Aufsteiger den zwischenzeitlich kaum noch für möglich gehaltenen Klassenerhalt geschafft. Weil der vor dem Wochenende punktgleiche TSV Mannheim beim Uhlenhorster HC 6:7 verlor und beim Klipper THC 2:2 spielte, liegen im Abschlussklassement nun sogar fünf Punkte zwischen dem HTHC und dem ersten Abstiegsplatz. Lichterfelde hatte bereits am Sonnabend als Absteiger festgestanden. "Wer so einen Endspurt hinlegt, der hat sich den Klassenerhalt auch verdient", sagte Torjägerin Rike Sager, die gegen Neuss das 2:0 erzielt und gegen Köln ein 0:2 noch vor der Pause in ein 2:2 gedreht hatte.

Altenburg sah den Wendepunkt der Saison im 2:1-Sieg Anfang Mai über den TSV Mannheim, dem sich drei weitere Erfolge anschlossen. "Da haben wir gemerkt, dass wir es können, und wir sind endlich für unsere harte Arbeit belohnt worden", sagte der Coach, dessen Auswahl es gerade noch rechtzeitig schaffte, ihre Torflaute zu beenden. Neun ihrer 19 Saisontore gelangen in den letzten vier der 22 Saisonspiele; auch dank der Motivationskünste von Co-Trainer Christian "Büdi" Blunck, der an der Seitenlinie als Wortführer wirkte.

Wie der Verlust von Kathi Hauschildt, die auch am Wochenende als Antreiberin im Mittelfeld voranging, aufgefangen und eine erneute Saison im Abstiegskampf verhindert werden soll, damit wollte sich am Sonntag niemand beschäftigen. "Heute wird erst einmal gefeiert", sagte Altenburg, der an diesem Montag für 14 Tage nach Fuerteventura fliegt und somit die Endrunde um die deutsche Meisterschaft verpasst, die am kommenden Wochenende auf dem Uniplatz am Turmweg ausgetragen wird und für den Verein einen weiteren Triumph bereithalten könnte.

"Das ist überragend“

Dass in Hamburg die Schwarz-Gelben uneingeschränkt jubeln konnten, war an diesem Sonntag auch den HTHC-Herren zu verdanken, die das Stadtderby beim Club an der Alster durch Tore von Fabian Heller, Tim Pehlke, Sebastian Feller und Michael Körper mit 4:0 gewannen und damit nicht nur die Hauptrunde als Erster abschlossen, sondern auch die Qualifikation für die Euro Hockey League schafften. "Das ist überragend, damit ist ein Saisonziel erreicht und wir können bei der Endrunde befreit aufspielen", lobte Trainer Christoph Bechmann.

Im Halbfinale wartet am Sonnabend (16.30 Uhr) mit RW Köln Bechmanns Ex-Team. "Ich spiele lieber im Halbfinale gegen Köln, weil die mit ihrer Erfahrung in Endspielen gefährlicher sind", sagte HTHC-Nationalspieler Tobias Hauke, ebenfalls ein Ex-Kölner. Das zweite Semifinale bestreiten Uhlenhorst Mülheim und der Mannheimer HC (Sa., 18.45 Uhr). Bei den Damen kommt es um 14.15 Uhr zum Stadtderby zwischen UHC und Alster, um 12 Uhr spielt Hauptrundenmeister Berliner HC gegen den Münchner SC.