Neben Benjamin Becker ist auch Tommy Haas in Wimbledon in die zweite Runde der 123. All England Championships eingezogen.

London. Tommy Haas bezwang in der Fortsetzung seines Montagabend wegen Dunkelheit abgebrochenen Matches den Österreicher Alexander Peya mit 6:7 (5:7), 7:6 (7:0), 6: 3, 6:4. Die Partie dauerte am Dienstag nur noch elf Minuten. Haas schaffte beim Stand von 4:4 im vierten Satz sofort ein Break und servierte das Match anschließend aus.

Zuvor hatte Qualifikantin Tatjana Malek aus Bad Saulgau als erste deutsche Spielerin die zweite Runde erreicht. Die Fed-Cup-Spielerin setzte sich überraschend gegen die Australierin Jelena Dokic mit 3:6, 7:5, 6:2 durch.

Julia Görges aus Kiel verpasste dagegen eine Überraschung. Die 20-Jährige musste sich der Weltranglisten-Sechsten Jelena Jankovic mit 4:6, 6:7 (0:7) geschlagen geben und scheiterte dabei vor allem an ihrer Unerfahrenheit. Im zweiten Satz lag sie bereits mit 5:2 in Führung.

Sein Auftaktduell gewinnen konnte derweil Benjamin Becker. Er setzte sich mit 6:4, 6:4, 6:1 gegen den Kroaten Roko Karanusic durch.


Bereits gestern sind die deutschen Tennisprofis zum Auftakt in Wimbledon durch ein Wellenbad der Gefühle gegangen. Während Vorjahres-Halbfinalist Rainer Schüttler, Philipp Kohlschreiber und Simon Greul ihre Pflichtaufgaben meisterten, verabschiedeten sich Anna-Lena Grönefeld und Kristina Barrois sang- und klanglos aus dem Turnier.

Kohlschreiber setzte sich mit 7:6 (7:3), 6:1, 6:4 gegen den Franzosen Florent Serra durch und revanchierte sich für die Erstrundenniederlage an selber Stelle vor zwei Jahren. Auch Schüttler hatte drei Tage nach dem gegen Benjamin Becker verlorenen Halbfinale in s'Hertogenbosch Startschwierigkeiten, kämpfte sich dann aber mit einem 6:7 (9:11), 6:4, 7:6 (7:3), 6:1 gegen den Belgier Xavier Malisse in die zweite Runde, die überraschend auch der Reutlinger Simon Greul dank eines 6:4, 6:2, 7:5 gegen den Amerikaner Michael Yani erreichte.

Schüttler darf sich nun auf die Revanche gegen den Israeli Dudi Sela freuen, dem er bei den Australian Open Anfang des Jahres in einem Erstrundenmatch unter glühend heißer Sonne in vier Sätzen unterlegen war. Greul trifft auf den an Nummer vier gesetzten Serben Novak Djokovic. Kohlschreiber erwartet den Tschechen Ivo Minar, bevor am Freitag Topfavorit Roger Federer sein Gegner sein kann.

„Das ist natürlich mein großes Ziel, aber vorher muss ich noch hart arbeiten. Minar ist ein gefährlicher Spieler.“ Schleppend auf Touren kam auch Federer, der die mit 14,7 Millionen Euro dotierten All England Championships anstelle des verletzt fehlenden Titelverteidigers Rafael Nadal offiziell eröffnete und dabei Yen-Hsun Lu aus Taiwan mit 7:5, 6:3, 6:2 bezwang. Eine bittere Enttäuschung lieferte Andreas Beck. Der nach seiner prächtigen Leistung in Halle hoch eingeschätzte deutsche Meister aus Stuttgart unterlag dem Spanier Marcel Granollers mit 2:6, 4:6, 7:6 (7:4), 2:6. Unzufrieden und mürrisch verließ auch Anna-Lena Grönefeld den kleinen Nebenplatz am Rande der Anlage an der Church Road. Alles Flehen nutzte der Nordhornerin wieder einmal nichts. Mit 2:6, 6:2, 2:6 unterlag sie der Inderin Sania Mirza und blieb im fünften Anlauf auf dem Heiligen Rasen ohne Sieg.

Kristina Barrois erging es nicht besser. Die 27-Jährige aus Bous lieferte Ji Zheng aus China allerdings einen heißen Kampf, bevor sie in einem Tiebreak-Krimi mit 6:7 (2:7), 6:7 (4:7) den Kürzeren zog. Weiter sind dagegen die Wimbledon-Siegerin von 2004, Maria Scharapowa aus Russland, sowie Serena Williams aus den USA, die nach 2002 und 2003 zum dritten Mal triumphieren will.

„Zu Beginn hatte Florent einfach immer die bessere Antwort parat“, erklärte Kohlschreiber seinen Fehlstart, den er als solchen gar nicht wahrgenommen hatte. „Ich habe eigentlich sehr gut gespielt. Aber erst als ich einiges in meinem Spiel verändert habe, lief es auch erfolgreich.“ Mit mehr Slice und längeren Ballwechseln wollte er Serra beikommen: „Und das hat dann ja auch geklappt. Die Strategie war gut und hat super funktioniert.“ Erst zum zweiten Mal nach 2006 überstand der an Nummer 27 gesetzte Kohlschreiber die erste Runde. „Momentan schaut es ganz gut aus“, meinte Kohlschreiber.