Pyeongchang. Biathletin schreibt Geschichte. Kollege Doll holt Bronze, Skispringerin Althaus Silber. Holland wird im Medaillenspiegel gefährlich.

Tag drei in Pyeongchang – kann Deutschland Platz eins im Medaillenspiegel halten? Abendblatt.de hält Sie über die Olympischen Winterspiele auf dem Laufenden.

De Maizière lobt deutschen Olympia-Auftakt: "Großartig"

Bundesinnenminister Thomas De Maizière hat die deutschen Sportler für ihren erfolgreichen Start in die Olympischen Winterspiele gelobt. "Wunderbare Gefühle, großartig", sagte der 64-Jährige am Montag im Deutschen Haus in Pyeongchang. "Gold, Silber, Bronze - ich bin ungefähr so lange auf wie bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin", fügte der CDU-Politiker nach einem langen Tag beim Biathlon und Skispringen an.

Dass er das Amt des für den Sport zuständigen Ministers nach mehr als vier Jahren in der künftigen Bundesregierung nicht mehr ausfüllen wird, stimmt den Hobby-Skifahrer "schon ein bisschen wehmütig". Er beteuerte aber, in Zukunft ehrenamtlich dem Sport verbunden zu bleiben.

Skispringen: Althaus gewinnt Silber

Skispringerin Katharina Althaus landete auf dem Silberrang
Skispringerin Katharina Althaus landete auf dem Silberrang © Witters

Katharina Althaus hat bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang die Silbermedaille im Skispringen gewonnen. Vier Jahre nach dem olympischen Premierensieg von Carina Vogt in Sotschi musste sich die 21-Jährige aus Oberstdorf mit 252,6 Punkten nur Weltcup-Spitzenreiterin Sundby geschlagen geben, die auf 264,6 Zähler kam. Bronze sicherte sich die Japanerin Sara Takanashi (243,8), die vor vier Jahren undankbare Vierte geworden war.

Carina Vogt aus Degenfeld belegte mit 227,9 Punkten den fünften Platz, Ramona Straub (Langenordnach/210,5) und Juliane Seyfarth (Ruhla/194,3) landeten auf den Plätzen acht und zehn.

Biathlon: Dahlmeier sagt dem ZDF-Studio ab

Biathletin Laura Dahlmeier hat nach dem Gewinn ihrer zweiten Goldmedaille in Pyeongchang ihren geplanten Auftritt im ZDF-Studio abgesagt. „Sie ist einfach komplett hinüber. Sie hat das Feiern der zweiten Goldmedaille etwas reduziert“, erläuterte Stefan Schwarzbach, der Pressesprecher des Deutschen Skiverbandes, den Verzicht vor der Kamera.

Für einen zweiten Siegersprung reichten Laura Dahlmeiers Kräfte noch
Für einen zweiten Siegersprung reichten Laura Dahlmeiers Kräfte noch © dpa

Nachdem die 24-Jährige nach ihrem Verfolgungssieg den Medien-Marathon hinter sich gebracht, musste sie sich bei der Doping-Kontrolle erschöpft hinlegen. „Die Kälte zehrt einfach. Sie hatte wegen der Kälte wirklich starke Schmerzen“, sagte Schwarzbach der Deutschen Presse-Agentur.

Der Verzicht auf den Fernsehauftritt sei eine reine Vorsichtsmaßnahme. „Wir haben aus der Erfahrung von Hochfilzen gelernt“, sagte Schwarzbach. Bei der WM im vergangenen Februar in Tirol war Deutschlands Sportlerin des Jahres gleich zweimal nach einem Wettkampf zusammengebrochen - trotzdem gewann sie in jedem der sechs Rennen eine Medaille. Als Erste im Biathlon-Zirkus hatte Dahlmeier bei einer WM fünfmal Gold und einmal Silber geholt.

Eisschnelllauf: Wüst erfolgreichste Niederländerin

Nach dem Sieg erhielt Ireen Wüst Glückwünsche von König Willem-Alexander
Nach dem Sieg erhielt Ireen Wüst Glückwünsche von König Willem-Alexander © Getty Images

Eisschnellläuferin Ireen Wüst hat ihr insgesamt fünftes Olympia-Gold gewonnen und sich damit zur erfolgreichsten Niederländerin der Geschichte gekürt. Die 31-Jährige gewann die 1500 m im Gangneung Oval in 1:54,35 Minuten vor der Japanerin Miho Takagi sowie ihrer Landsfrau Marrit Leenstra und holte im dritten Rennen das dritte Gold für Oranje.

Gabriele Hirschbichler (Inzell) und Roxanne Dufter (Inzell), die EM-Dritten in der Team-Verfolgung, fuhren auf die Plätze zwölf und 24. Vor Wüst hatten ihre Landsleute Carlijn Achtereekte über 3000 m und Sven Kramer über 5000 m Gold gewonnen. Wüst gewann über die 3000 m Silber.

Eishockey: Zweite Klatsche für vereintes Korea

Koreas vereintes Eishockey-Frauenteam hat bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang die zweite 0:8-Pleite im zweiten Spiel erlitten. Am Montag verlor die erste gesamtkoreanische Olympia-Auswahl in einer Sportart gegen Schweden (0:4, 0:1, 0:3) und hat damit frühzeitig keine Chance mehr auf die ohnehin kaum für möglich gehaltene Viertelfinal-Teilnahme. Im abschließenden Gruppenspiel am Mittwoch gegen Japan (08.40 Uhr MEZ) und den folgenden zwei Platzierungspartien geht es nur noch um das Gesamtabschneiden. Schweden und die Schweiz, die zuvor Japan mit 3:1 besiegt hatte, stehen vorzeitig im Viertelfinale.

Wie schon beim 0:8 gegen die Schweiz am Sonnabend nutzte dem Team Koreas auch die Unterstützung der nordkoreanischen Cheerleader nichts. Die jungen Frauen auf der Tribüne sorgten erneut immerzu mit Gesängen und einstudierten Choreografien für Stimmung. Dabei sangen sie: „Wir sind eins!“

Koreas kanadisch-amerikanische Trainerin Sarah Murray hatte zuvor über den hohen Druck durch das politische Signal eines geeinten Teams auf dem Eis und die Gesänge auf den Rängen geklagt. „Uns wurde gesagt, dass zu diesem Spiel keine Politiker kommen werden. Es wird nur noch um Eishockey gehen“, hatte Murray gesagt.

Tatsächlich waren diesmal keine hochrangigen nordkoreanischen Funktionäre in der wieder nicht ausverkauften Halle. Ihrer Aufgabe war Koreas Auswahl mit drei nordkoreanischen Spielerinnen aber erneut nicht gewachsen. Im olympischen Gesamtkader stehen aufgrund einer Sondergenehmigung 35 statt 23 Spielerinnen, darunter zwölf aus Nordkorea. IOC-Präsident Thomas Bach hatte dies als „ein großartiges Symbol der vereinigenden Kraft des olympischen Sports“ bezeichnet.

Buckelpiste: Kanadischer Topfavorit siegt

Topfavorit Mikael Kingsbury aus Kanada hat bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang bei den Ski-Freestylern die Goldmedaille auf der Buckelpiste gewonnen und ist damit in die Fußstapfen seines zuvor zweimal in Folge siegreichen Landsmannes Alexandre Bilodeau getreten. Der 26 Jahre alte Sotschi-Zweite und Ex-Weltmeister setzte sich im dritten und letzten Finallauf mit 86,63 Punkten vor dem Australier Matt Graham (82,57) und dem Japaner Daichi Hara (82,19) durch.

Deutsche Freestyler waren auf der Buckelpiste nicht im Einsatz.

Biathlon: Doll holt Bronze

Benedikt Doll erlaaubte sich nur einen Fehler im Schießen
Benedikt Doll erlaaubte sich nur einen Fehler im Schießen © Reuters

Sprint-Weltmeister Benedikt Doll hat bei den Winterspielen in Pyeongchang beim souveränen Triumph des Franzosen Martin Fourcade die Bronzemedaille gewonnen und den deutschen Biathleten nach dreimal Gold die vierte Medaille beschert. Der 27-Jährige aus Breitnau hatte nach 12,5 Kilometern und nur einem Fehler bei vier Schießeinlagen einen Rückstand von 15,1 Sekunden auf Fourcade, der damit wie schon 2014 in Sotschi siegte. Silber ging an den Schweden Sebastian Samuelsson (+12,0).

Arnd Peiffer, tags zuvor noch der gefeierte Sensationssieger im Sprint, ging am Montag im Alpensia Biathlon Centre als Achter hingegen leer aus. Simon Schempp wurde Fünfter, Erik Lesser Elfter. "Zwischen Platz zwei und zwölf war es saumäßig eng. Umso schöner ist, dass es endlich auch mal in einem Jagdrennen so richtig geklappt", sagte Doll. "Gesund für die Lunge war das aber nicht. Hoffentlich werde ich nicht krank."

Rodeln: Deutsche Damen starten gut

Die deutschen Rodlerinnen haben einen guten Start in das olympische Einzelrennen erwischt. Nach dem ersten Durchgang im Olympic Sliding Centre in Pyeongchang lag 2014-Olympiasiegerin Natalie Geisenberger aus Miesbach am Montag in 46,245 Sekunden vor der Kanadierin Alex Gough (0,072 Sekunden zurück) und der Blankenburgerin Tatjana Hüfner (0,077), die schon 2010 in Vancouver Gold gewonnen hatte. Dajana Eitberger (0,136) aus Ilmenau war Siebte vor dem anschließenden zweiten Lauf. Die Medaillen werden am Dienstag nach dem dritten und vierten Durchgang vergeben.

Biathlon: Dahlmeier schreibt Geschichte

Unaufhaltsam: Laura Dahlmeier in Pyeongchang
Unaufhaltsam: Laura Dahlmeier in Pyeongchang © Reuters

Biathletin Laura Dahlmeier hat bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang ihre zweite Goldmedaille gewonnen. Die 24-Jährige setzte sich zwei Tage nach ihrem Sieg im Sprint auch am Montag in der Verfolgung über 10 km durch. Damit führt Deutschland mit viermal Gold und einmal Bronze weiterhin den Medaillenspiegel an.

Die siebenmalige Weltmeisterin Dahlmeier triumphierte am Ende bei komplizierten Windbedingungen trotz eines Schießfehlers. Nach dem Olympiasieg von Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld) am Sonntag im Männer-Sprint war es für die deutschen Biathleten bereits die dritte Goldmedaille im dritten Rennen in Südkorea. Silber holte sich die Slowakin Anastasiya Kuzmina, Bronze ging an die Französin Anais Bescond.

Die Partenkirchnerin ist die erste Biathletin der Geschichte, die gleichzeitig Olympiasiegerin und Weltmeisterin ist. Auch war es noch keiner Athletin zuvor gelungen, das Olympia-Double aus Sprint und Verfolgung zu gewinnen. Auch tritt Dahlmeier in die Fußstapfen der bislang einzigen deutschen Olympiasiegerinnen in der Verfolgung Kati Wilhelm (2006) und Magdalena Neuner (2010).

Die deutschen Biathlon-Olympiasiegerinnen

1992

Einzel: Antje Misersky

2002

Einzel: Andrea Henkel

2002

Sprint: Kati Wilhelm

2006

Verfolgung: Kati Wilhelm

2010

Verfolgung: Magdalena Neuner

2010

Massenstart: Magdalena Neuner

2018

Sprint: Laura Dahlmeier

2018

Verfolgung: Laura Dahlmeier

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TV-Quoten: Auch ARD jubelt wegen Peiffer

Der Überraschungssieg des Biathleten Arnd Peiffer bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang hat der ARD eine weitere Top-Quote beschert. 7,49 Millionen Zuschauer sahen am Sonntagmittag deutscher Zeit live, wie der Außenseiter im Sprint die Favoriten Martin Fourcade und Johannes Thingnes Bö düpierte. Dies entspricht einem Marktanteil von 38,6 Prozent. Am frühen Nachmittag verfolgten 6,21 Millionen Zuschauer das Scheitern des Rodlers Felix Loch im letzten Durchgang.

Eurosport verzeichnete einen Tagesmarktanteil von 1,0 Prozent. Meistgesehene Sendung war die Übertragung vom Rodeln mit 0,84 Millionen Zuschauern in der Spitze.

Ski Alpin: Quartett um Dreßen für die Kombi

Der Deutsche Skiverband (DSV) hat ein Quartett um Kitzbühel-Sieger Thomas Dreßen für die alpine Kombination bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang nominiert. Neben Dreßen (Mittenwald) gehen Josef Ferstl (Hammer), Andreas Sander (Ennepetal) und Linus Straßer (München) in den ersten Wettbewerb in Südkorea am Dienstag (11.30/15.00 Uhr OZ, 3.30/8.00 Uhr MEZ).

Der zuletzt kränkelnde Straßer hat von den Teamärzten das Okay bekommen. „Man hört es an meiner Stimme, es ist immer noch nicht ganz weg, hat sich aber verbessert“, sagte er. Straßer und Dreßen, der in der Weltcup-Kombi von Bormio starker Fünfter war, dürfen auf eine vordere Platzierung hoffen. Ferstl und Sander nutzen die Kombi aller Voraussicht nach als weiteres Training für die auf Donnerstag verschobene Abfahrt.

Altkanzler: Schröder lernt Koreanisch

Altkanzler Gerhard Schröder (73) lernt aus Liebe zu seiner künftigen Ehefrau Soyeon Kim (47) Koreanisch. „Das ist verdammt schwer. Sowohl was das Alphabet angeht als auch die Aussprache“, sagte der ehemalige SPD-Vorsitzende der Deutschen Presse-Agentur bei einem Besuch der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang. „Ein paar Brocken kann ich, aber mehr nicht.“

Der genaue Hochzeitstermin des Paares steht noch nicht fest. „Wir sind noch in der Planung“, verriet Soyeon Kim, die in Marburg studiert hat und bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, NRW.Invest, als Repräsentantin arbeitet.

Mit seiner dann fünften Ehefrau will Schröder künftig in Deutschland und in Korea leben. „Es wird aber nicht so sein, dass man sagt, ein halbes Jahr hier, ein halbes Jahr da“, sagte der frühere Bundeskanzler. „Ich glaube, dass es ihr leichter fällt als mir, weil sie ist mit der deutschen Kultur sehr viel vertrauter als ich mit der koreanischen“, sagte Schröder.

Snowboard: Deutscher Chef fordert Konsequenzen

Nach dem Olympia-Aus für Freestylerin Silvia Mittermüller (siehe auch vorige Meldung) hat der Sportdirektor von Snowboard Germany, Stefan Knirsch, den Weltverband zum Handeln aufgefordert. „Wir müssen gemeinsam mit der FIS nach Möglichkeiten suchen, unsere Athleten besser zu schützen, zum Beispiel mit Windmessungen oder Ampelanlagen am Start“, sagte Knirsch in einer Verbandsmitteilung am Montag. Mittermüller hatte sich bei ihrem Trainingssturz vor dem Slopestyle-Finale einen Riss des Innenmeniskus zugezogen, der operiert werden muss.

Dass der Wettkampf trotz starker Windböen stattfand, zog anschließend Kritik nach sich. „Das war heute leider keine Werbung für unseren Sport, insbesondere den Slopestyle, der attraktiv, spektakulär und sicher zugleich sein kann“, sagte Knirsch. „Die Leistungen im Finale jedoch sind aufgrund der äußeren Bedingungen weit hinter dem internationalen Top-Niveau zurückgeblieben.“

Kombination: Frenzel im Training stark

Die deutschen Kombinierer um Fahnenträger Eric Frenzel haben in einem vom Winde verwehten zweiten Sprungtraining für den olympischen Wettkampf von der Normalschanze überzeugt. Frenzel sprang im einzigen Durchgang, der von ursprünglich drei geplanten ausgetragen wurde, mit 108,0 m die Bestweite.

Hinter dem Sotschi-Olympiasieger lagen Routinier Björn Kircheisen und Vinzenz Geiger auf den Plätzen zwei und drei, Fabian Rießle kam auf Rang sechs, Rekordweltmeister Johannes Rydzek wurde Achter. Allerdings traten nur 34 von 55 Springern an, von den Topnationen sprangen nur die Deutschen. Norwegen und Österreich ließen komplett aus.

Vor dem Wettkampf am Mittwoch (15.00 und 17.45 Uhr OZ/7.00 und 9.45 MEZ) steht am Dienstag eine weitere Trainings-Session mit drei Durchgängen an, auf diese wollen die deutschen Kombinierer aber verzichten.

Diplomatie: IOC-Chef Bach nach Nordkorea

IOC-Präsident Thomas Bach wird nach Angaben aus dem Verband nach Ende der Spiele Nordkorea besuchen. Die Reise sei Teil der Vereinbarung zwischen dem Internationalen Olympischen Komitee und den beiden koreanischen Staaten, in der die Einzelheiten über die Teilnahme nordkoreanischer Sportler an den Olympischen Spielen festgelegt wurden, sagte ein mit dem Vorgang Vertrauter am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Nordkorea hatte der Teilnahme zugestimmt, nachdem Südkorea und das IOC den abgeschotteten Staat ermuntert hatten, dies als Geste des Friedens aufzufassen. Die Olympischen Spiele enden am 25. Februar.

Der südkoreanische Präsident Moon Jae In versucht, durch die Spiele wieder mit dem Norden ins Gespräch zu kommen. Er traf mit dem nominellen Staatsoberhaupt des Nachbarlandes und der Schwester von Machthaber Kim Jon Un zusammen, wobei ihm eine Einladung Kims nach Nordkorea übermittelt wurde. Nord- und Südkorea befinden sich noch immer formell im Kriegszustand. Die Spannungen zwischen beiden Ländern wurden durch die international geächteten Raketen- und Atomversuche Nordkoreas verschärft.

Eisschnellauf: Ihle wird in Pyeongchang erwartet

Sprinter Nico Ihle ist als letzter deutscher Eisschnellläufer nach Südkorea aufgebrochen. Der 32 Jahre alte Vize-Weltmeister über 500 m hatte sich bis zuletzt in Berlin auf das Großereignis vorbereitet. Seine Ankunft wurde am Montagabend Ortszeit erwartet.

"Das Training verlief sehr gut. Ich hatte keine Probleme, Stürze oder Verletzungen. Ich bin schnelle Runden gelaufen, habe mit hohen Gewichten gearbeitet und gute Starts absolviert", sagte Ihle dem SID vor dem Abflug nach Seoul. Im Eis-Oval in Gangneung zählt Ihle über 500 m (19. Februar) und 1000 m (23. Februar) zum Kreis der Medaillenanwärter.

An einem 1000-m-Testrennen am Montag nahm Ihle noch nicht teil. Joel Dufter (Inzell) absolvierte seinen Lauf in 1:09,81 Minuten. "Die Runde war noch verhalten. Ich muss technisch noch etwas umstellen. Es geht noch besser", sagte Dufter, der auf ein Top-10-Ergebnis hofft.

Die weiteren deutschen Eisschnellläufer um die fünfmalige Olympiasiegerin Claudia Pechstein waren bereits am 31. Januar als erste Athleten-Delegation des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) zu den Winterspielen nach Pyeongchang gereist.

Rodeln: Loch nach Enttäuschung gefasst

Am Tag nach dem bittersten Moment seines Rodellebens musste Felix Loch Fragen nach dem Karriere-Ende beantworten - und lachte sie einfach weg. "Mit 28 habe ich schon noch ein paar Jahre vor mir", sagt er, "ich denke, man kann 2022 in Peking mit mir rechnen."

Der grobe Patzer im entscheidenden Moment und damit Platz fünf bei den Winterspielen in Pyeongchang, das sei zwar schwer zu verdauen. "Und natürlich ist die Konkurrenz härter geworden. Aber zu sagen, das ist mir zu schwer, ich höre jetzt auf, das wäre saublöd", so Loch. In vier Jahren will er einen neuen Anlauf starten, um sein drittes Einzelgold zu gewinnen. Das schaffte vor ihm nur sein Mentor Georg Hackl.

Für den Moment sei aber anderes wichtig. "Am Freitag geht es nach Hause, ich habe einen kleinen Sohn, und meine Frau Lisa ist schwanger, im Mai kommt das zweite Kind", sagte Loch: "Ich will jetzt heim zur Familie."

Neben dem gefallenen Dominator der vergangenen zehn Jahre saß am Montag der Held der Stunde auf dem Podest im deutschen Haus. Johannes Ludwig hatte den deutschen Männern mit seiner Bronzemedaille die Bilanz gerettet, völlig überraschend landete er im Rennen der Außenseiter hinter David Gleirscher (Österreich) und Chris Mazdzer (USA). Dabei hatte er in den vergangenen Jahren selbst schon über das Karriere-Ende nachgedacht.

"Ich habe jetzt im dritten Anlauf überhaupt zum ersten Mal die Qualifikation für Olympia geschafft", sagte Ludwig, "vorher hatte ich durchaus mal Zweifel, ob ich mir das überhaupt noch antun soll."

Doch er habe sich "aufgerafft, das zeichnet einen Sportler ja auch aus, sich da rauszukämpfen. Das hat in den vergangenen beiden Jahren geklappt." Seine aktuelle Leistungsstärke sei nun eine "gute Basis, um weiterzumachen." Als Polizeivollzugsbeamter ist Ludwig zudem gut abgesichert.

Snowboard: Mittermüller stürzt und kritisiert

Musste ihre Medaillenhoffnungen früh begraben: Snowboarderin Silvia Mittermüller
Musste ihre Medaillenhoffnungen früh begraben: Snowboarderin Silvia Mittermüller © dpa

Snowboarderin Silvia Mittermüller hat sich bei ihrem Trainingssturz eine schwere Knieverletzung zugezogen und muss ihre Olympischen Winterspiele damit beenden. Die Münchnerin erlitt im Probelauf vor dem Slopestyle-Wettkampf einen Riss des Innenmeniskus, der operiert werden muss. Das ergab die Untersuchung am Montag.

Silvia Mittermüller nach ihrem Sturz
Silvia Mittermüller nach ihrem Sturz © dpa

Mittermüller war trotz eines grippalen Infekts in das Training gegangen und gestürzt. Nach dem Unfall kritisierte sie wie andere Sportlerinnen, dass das Rennen trotz heftiger Windböen überhaupt gestartet wurde. „Das war unverantwortlich“, sagte die 34-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.

Ticketverkauf: Ziel noch nicht erreicht

Die Organisatoren haben ihr Ziel für den Ticketverkauf bisher noch nicht erreicht, äußern sich dennoch weitgehend zufrieden. Bisher hätten 84,3 Prozent der Karten einen Abnehmer gefunden, sagte der Sprecher des Organisationskomitees, Sung Baik You, am Montag.

Es sei nicht angemessen, den Ticketverkauf für Pyeongchang mit dem früherer Spiele zu vergleichen. Er habe jedoch gehört, dass der Verkauf „ein wenig höher“ sei als bei anderen Spielen, meinte Sung. Das sei aber nicht offiziell. IOC-Sprecher Mark Adams betonte, der Verkauf sei nicht direkt vergleichbar, weil die Gastgeberstädte unterschiedlich groß seien.

Als Ziel hatte das OK in Südkorea vor Beginn der Spiele ausgegeben, mindestens 90 Prozent der 1,17 Millionen Karten verkaufen zu können. Die Winterspiele dauern bis zum 25. Februar. Anfangs war der Ticketverkauf schleppend gewesen, bevor er einige Wochen vor Beginn der Wettkämpfe anzog. An den Schauplätzen einiger Wettbewerbe gab es bisher deutliche Lücken, darunter Eishockey, Skisprung und Biathlon.

Für die Wettkämpfe am Montag seien 94 Prozent der verfügbaren Karten verkauft worden, sagte Sung. Er räumte jedoch ein, dass einige Plätze wahrscheinlich wegen des Wetters frei blieben. Für die Besucher sei es mit den eisigen Temperaturen und starken Winden „schwierig“.

Als ein weiteres Problem für die Athleten wie für die Zuschauer ist die wetterbedingte Verschiebung von Rennen. Die bereits verkauften Tickets behielten ihre Gültigkeit, sagte Sung. Sollte es für die Karteninhaber am neu angesetzten Termin nicht möglich sein, sich den Wettkampf anzusehen, erhielten sie eine volle Rückerstattung.

Olympia: Versöhnliche Gesten zwischen Süd- und Nordkorea

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    Ski Alpin: Rebensburg glaubt nicht an 2022

    Skirennfahrerin Viktoria Rebensburg hat noch kein konkretes Jahr für ein mögliches Karriereende im Blick. An eine Teilnahme an den Olympischen Winterspiele 2022 in Peking glaubt sie nicht, wie die Oberbayerin jüngst in einem Interview sagte und am Montag nach der Absage des olympischen Riesenslaloms bekräftigte. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich in vier Jahren noch Ski fahre“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Pyeongchang. Wann genau ihre Karriere vorbei ist, sei aber offen. „Ich habe noch keine Gedanken an irgendwas, es macht mir aktuell noch extrem viel Spaß.“

    Rebensburg war 2010 in Vancouver als 20-Jährige überraschend Olympiasiegerin geworden und hatte vor vier Jahren in Sotschi Bronze geholt. Bei den Spielen in Peking wäre sie 32 Jahre alt.

    Snowboard: Wunderkind Kim überrascht

    Snowboard-Wunderkind Chloe Kim hat ihren Favoritenstatus im olympischen Halfpipe-Wettbewerb bereits in der Qualifikation eindrucksvoll untermauert. Die 17 Jahre alte Amerikanerin gewann beide Quali-Läufe, den zweiten mit dem starken Wert von 95,50 Punkten. Im ersten Lauf hatte sie für ihre Darbietung 91,50 Zähler erhalten.

    Zweite wurde die chinesische Medaillenanwärterin Jiayu Liu (87,75) vor der Japanerin Haruna Matsumoto (84,25). Kelly Clark (63,25), Olympiadritte von Sotschi aus den USA, kam als Elfte gerade so ins Finale der besten Zwölf. Der Kampf um Gold, Silber und Bronze in Bokwang findet am Dienstag (10.00 Uhr OZ/2.00 Uhr MEZ) statt. Deutsche Snowboarderinnen waren nicht qualifiziert.

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      Eisschnelllauf: Hiddink schwärmt von Kramer

      Der frühere Bondscoach und Fußball-Nationaltrainer Südkoreas, Guus Hiddink, hat sich als Fan des niederländischen Eisschnelllauf-Superstars Sven Kramer geoutet. "Ich finde es besonders beeindruckend, wie lange Sven an der Weltspitze steht", sagte Hiddink im niederländischen TV: "Er läuft immer sehr kontrolliert."

      Kramer hatte bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang am Sonntag das 5000-m-Rennen in olympischer Rekordzeit von 6:09,76 Minuten gewonnen. Er hat damit als erster männlicher Eisschnellläufer acht Medaillen bei Winterspielen geholt. Als erstem männlichen Athleten seiner Sportart gelangen ihm zudem drei Olympiasiege über dieselbe Distanz.

      Für das olympische 10.000-m-Rennen, das Kramer noch nie gewonnen hat, ist Hiddink zuversichtlich. "Mit seiner Dominanz denke ich, dass es ihm gelingen wird. Der Stress wird ihn aufgrund seiner Erfahrung wohl nicht blockieren", sagte Hiddink.

      Der 71-Jährige hatte Südkorea bei der gemeinsam mit Japan ausgetragenen Heim-WM 2002 als Trainer betreut und auf den vierten Platz geführt. Für den Erfolg wurde ihm ehrenhalber die südkoreanische Staatsbürgerschaft verliehen.

      Norovirus: 19 neue Krankheitsfälle

      Das Norovirus verbreitet sich im Umfeld der Olympischen Winterspiele langsam weiter. Am Sonntag gab es 19 neue registrierte Fälle, elf davon am Berg in Pyeongchang selbst. Das teilte das Organisationskomitee POCOG am Montagmorgen mit. Die Gesamtzahl der erkannten Ansteckungen seit dem 1. Februar stieg damit auf 177.

      Fälle infizierter Sportler sind weiter nicht bekannt. 68 der 177 Erkrankten, zumeist Sicherheitspersonal, sind inzwischen aus der Quarantäne entlassen worden und zurück an der Arbeit.

      Eiskunstlauf: Team-Gold an Kanada

      Tessa Virtue und Scott Moir bei ihrem Gold-Tanz
      Tessa Virtue und Scott Moir bei ihrem Gold-Tanz © Imaago/ZUMA Press

      Kanada hat im olympischen Teamwettbewerb der Eiskunstläufer seine erste Goldmedaille bei den Winterspielen in Pyeongchang gewonnen. Nach drei von vier Wettbewerbsteilen konnten die Olympischen Athleten aus Russland (OAR) im abschließenden Eistanz nicht mehr vorbeiziehen. Kanada führte am Montag in der Gangneung Eisarena uneinholbar mit 63 Punkten vor den Russen mit 58. Sie konnten nicht mehr als vier Zähler gutmachen und hatten Silber sicher. Bei der Einführung des Teamwettkampfes vor vier Jahren in Sotschi hatten die Russen Gold geholt. Das deutsche Team war in Südkorea als Siebter vor dem Finale ausgeschieden.

      Rodeln: Ludwig für Loch in der Teamstaffel

      Rodler Johannes Ludwig (Oberhof) wird nach dem überraschenden Gewinn der Bronzemedaille bei den Winterspielen in Pyeongchang auch in der Teamstaffel am Donnerstag für Deutschland antreten. Das bestätigte Bundestrainer Norbert Loch am späten Sonntagabend. Dessen Sohn Felix Loch (Berchtesgaden) hatte im letzten Lauf des Männer-Rennens mit einem groben Fehler den Sieg vergeben und war nur Fünfter geworden.

      "Dann ist es ganz normal, dass der Johannes fährt, der Beste qualifiziert sich bei uns für die Teamstaffel", sagte Felix Loch: "Ich freue mich für ihn, dass er jetzt hoffentlich mit zwei Medaillen nach Hause fahren kann."

      Die weiteren Teilnehmer der Staffel werden nach dem Rennen der Frauen und dem Doppelsitzer-Wettbewerb bestimmt. Olympiasiegerin Natalie Geisenberger (Miesbach), Weltmeisterin Tatjana Hüfner (Blankenburg) und Dajana Eitberger (Ilmenau) treten bei den Frauen für Deutschland an, im Doppel sind die Olympiasieger Tobias Wendl/Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee) und die Weltmeister Toni Eggert/Sascha Benecken (Ilsenburg/Suhl) dabei.

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