Rio de Janeiro. Fabian Hambüchen beendet seine Turn-Karriere mit dem Olympia-Titel. Nun kann er ein besonderes Erinnerungsstück aus Rio mitnehmen.

Der Hersteller des Olympia-Recks von Rio will Goldmedaillengewinner Fabian Hambüchen das Sportgerät schenken. „Es muss noch von der Geschäftsführung abgesegnet werden, aber da finden wir sicher einen Weg. Fabian muss das Reck nicht kaufen, wir unterstützen ihn seit Jahren und ich finde es toll, was er hier in Rio geleistet hat“, sagte Jürgen Garziella, Manager von Spieth Gymnastics, der Münchner Tageszeitung „tz“.

Olympische Spiele in den Favelas

Rund 1,4 Millionen Einwohner Rio de Janeiros, das sind etwa 22 Prozent der Gesamtbevölkerung Rios, leben in den sogenannten Favelas. Den Menschen dieser Armenviertel bleibt der Gang in die olympischen Stadien aus finanziellen Gründen verwehrt. Und somit ist der Fernseher der einzige Zugang, um die Spiele und Wettkämpfe zu verfolgen – so wie hier in einem kleinen Friseursalon.
Rund 1,4 Millionen Einwohner Rio de Janeiros, das sind etwa 22 Prozent der Gesamtbevölkerung Rios, leben in den sogenannten Favelas. Den Menschen dieser Armenviertel bleibt der Gang in die olympischen Stadien aus finanziellen Gründen verwehrt. Und somit ist der Fernseher der einzige Zugang, um die Spiele und Wettkämpfe zu verfolgen – so wie hier in einem kleinen Friseursalon. © Getty Images | Chris McGrath
Im kühlen Keller seines Geschäftes schaut dieser Brasilianer den Olympioniken beim Schwitzen zu.
Im kühlen Keller seines Geschäftes schaut dieser Brasilianer den Olympioniken beim Schwitzen zu. © Getty Images | Chris McGrath
Reinemachen in einem Laden im Armutsviertel Vidigal: Im Hintergrund hängt ein Fernseher von der Decke, zu sehen ist Gold-Schwimmer Michael Phelbs.
Reinemachen in einem Laden im Armutsviertel Vidigal: Im Hintergrund hängt ein Fernseher von der Decke, zu sehen ist Gold-Schwimmer Michael Phelbs. © Getty Images | Chris McGrath
In diesem Eisladen wird den Handballern Aufmerksamkeit geschenkt.
In diesem Eisladen wird den Handballern Aufmerksamkeit geschenkt. © Getty Images | Chris McGrath
Der Fernseher in diesem Geschäft überträgt den Spurt der Olympioniken, während ein paar Männer Karten spielen oder am Flipper-Automaten zocken.
Der Fernseher in diesem Geschäft überträgt den Spurt der Olympioniken, während ein paar Männer Karten spielen oder am Flipper-Automaten zocken. © Chris McGrath
Mit einem Fläschchen brasilianischem Bier lassen sich die Spiele auch fernab der großen Austragungsorte gut genießen.
Mit einem Fläschchen brasilianischem Bier lassen sich die Spiele auch fernab der großen Austragungsorte gut genießen. © Getty Images | Chris McGrath
Ein kurzer Stopp an der Fensterscheibe eines Elektro-Marktes, ...
Ein kurzer Stopp an der Fensterscheibe eines Elektro-Marktes, ... © Getty Images | Chris McGrath
... ein Besuch in einer Bar oder ...
... ein Besuch in einer Bar oder ... © Getty Images | Chris McGrath
... beim Einkauf im Lebensmittelladen: Die Olympischen Spiele sind omnipräsent.
... beim Einkauf im Lebensmittelladen: Die Olympischen Spiele sind omnipräsent. © Getty Images | Chris McGrath
Trotz der schwierigen und armen Lebensverhältnisse lassen sich die Menschen in den Armenvierteln ...
Trotz der schwierigen und armen Lebensverhältnisse lassen sich die Menschen in den Armenvierteln ... © Getty Images | Chris McGrath
... die Olympischen Spielen in ihrem Land nicht entgehen – auch wenn der einzige Zugang der Fernsehbildschirm ist.
... die Olympischen Spielen in ihrem Land nicht entgehen – auch wenn der einzige Zugang der Fernsehbildschirm ist. © Getty Images | Chris McGrath
Das Land Brasilien veranstaltet die teuerste Sportveranstaltung der Welt, doch die Armut innerhalb der Bevölkerung ist hoch. Die meisten können deshalb die Olympischen Spiele nur auf dem TV-Bildschirm verfolgen – wie diese beiden Männer, die ein Beachvolleyball-Match anschauen.
Das Land Brasilien veranstaltet die teuerste Sportveranstaltung der Welt, doch die Armut innerhalb der Bevölkerung ist hoch. Die meisten können deshalb die Olympischen Spiele nur auf dem TV-Bildschirm verfolgen – wie diese beiden Männer, die ein Beachvolleyball-Match anschauen. © Getty Images | Chris McGrath
Doch nicht jeder hat anscheinend Interesse. Zumindest die Möglichkeit zum Zuschauen besteht aber auch in diesem Imbiss-Restaurant.
Doch nicht jeder hat anscheinend Interesse. Zumindest die Möglichkeit zum Zuschauen besteht aber auch in diesem Imbiss-Restaurant. © Getty Images | Chris McGrath
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Hambüchen hatte vorher angekündigt, dass er das Reck aus der Olympic Arena von Rio kaufen wolle. „Ich bin nach der Mixed-Zone mit meinem kanadischen Kumpel noch mal in die Halle gegangen, um das Reck zu fotografieren. Da kam mir der Gedanke: Hey Alter, das Ding musst du kaufen“, erläuterte der Turnstar im Deutschen Haus am Dienstagabend seine Pläne. „Es wäre ja blöd, wenn ich das Ding hier stehen lasse“, sagte Hambüchen. Seinen Platz soll das Königsgerät in der Trainingshalle in Wetzlar finden. „Auf den Pfosten sind die olympischen Ringe und ich werde mein Autogramm drauf setzen, dann ist das ein Unikat“, sagte Hambüchen. (dpa)