Das deutsche Curling-Team der Frauen hat den zweiten Sieg im zweiten Spiel geholt. Die Männer nahmen im dritten Spiel die zweite Pleite hin.

Vancouver. Die deutschen Curling-Frauen um Skip Andrea Schöpp haben gegen die USA mit 6:5 gewonnen und gehen mit zwei Erfolgen in das dritte Gruppenspiel am Donnerstag (23.00/MEZ) gegen Kanada. Bereits am Dienstag hatte die Auswahl vom SC Riessersee Russland mit 9:5 geschlagen. Nach der zweiten Vorrundenpartie liegen die Deutschen damit auf dem Spitzenrang des olympischen Klassements. „Wir schauen nur von Spiel zu Spiel“, sagte Schöpp, „die nächsten Partien gegen Kanada und Großbritannien werden hart.“

Schneider war mit den Auftakterfolgen der Frauen rundum zufrieden: „Sie haben zum Start sehr souverän gespielt. Gegen die USA war es eng, aber sie haben ihre Chance genutzt.“ Der Sieg gegen die Amerikanerinnen geriet nach überlegenem Spielverlauf im letzten End noch einmal in Gefahr. Erst nach dem letzten Stein war der Erfolg perfekt.

Seit der Aufnahme von Curling in das olympische Programm 1998 konnte Deutschland noch keine Medaille gewinnen. Die deutschen Frauen holten allerdings beim Demonstrationswettbewerb 1992 Gold. Für die Turin-Spiele 2006 konnten sie sich nicht qualifizieren.

Wenig Druck, viel Frust hingegen bei den deutschen Curling-Männern. Sie haben bei den Winterspielen in Vancouver im dritten Gruppenspiel die zweite Niederlage einstecken müssen. Das Team von Skip Andy Kapp musste sich am Mittwoch (Ortszeit) Europameister Schweden mit 3:6 geschlagen geben. Vor 5600 Zuschauern im ausverkauften Olympic Center von Vancouver verlor die Mannschaft aus Füssen im letzten End die umkämpfte Partie. Die nächste Begegnung steht am Donnerstag (18.00/MEZ) gegen Norwegen an.

„Da sitzt der Frust schon tief“, sagte Kapp, der für einen Sieg im letzten End zwei Punkte hätte holen müssen. Bei zumindest einem Punkt wäre schon eine Verlängerung dringewesen. „Wir konnten den Gegner nicht so unter Druck setzen, wie wir wollten“, meinte der Mannschaftsführer, der aber von einer Vorentscheidung im olympischen Turnier nichts wissen wollte.

„Wenn man so knapp im letzten End verliert, ist es schon enttäuschend, aber das Turnier geht noch lange“, sagte Curling-Sportdirektor Ralph Schneider nach dem dritten von neun Gruppenspielen. Nach dem Erfolg gegen die Amerikaner hatten die Süddeutschen zudem mit 4:9 gegen Gastgeber Kanada das Nachsehen. Die deutschen Männer sind 1998 in Nagano und 2006 in Turin jeweils Olympia-Achter geworden.