Die 22-Jährige siegte mit 6,6 Sekunden Vorsprung vor Kristina Smigun-Vaehi. Beste Deutsche war Evi Sachenbacher-Stehle auf Platz zwölf.

Whistler. Vier Jahre nach dem Tränen-Drama von Turin hat Evi Sachenbacher-Stehle einen verheißungsvollen Start in die olympischen Langlauf-Wettbewerbe hingelegt, die erhoffte Top Ten- Platzierung aber knapp verpasst. Beim Sieg der Schwedin Charlotte Kalla im 10-Kilometer-Freistilrennen war die Bayerin am Montag in Whistler als Zwölfte beste der DSV-Läuferinnen, die ohnehin nur mit Außenseiterchancen gestartet waren. „Das war ein guter Einstieg. Ich hoffe, dass es von Mal zu Mal besser wird“, sagte die Staffel- Olympiasiegerin von 2002. „Man muss realistisch bleiben, wir wollten in die Top Ten. Das ist auch für die nächsten Rennen die Devise“, gab Bundestrainer Jochen Behle als Ziel aus.

Vor vier Jahren war Sachenbacher-Stehle am Tag vor der Eröffnung der Olympischen Winterspiele wegen erhöhter Blutwerte mit einer fünftägigen Schutzsperre belegt worden und musste sich das Auftaktrennen von außen anschauen. Doch die Tränen sind inzwischen längst getrocknet. Die 30-Jährige lieferte in der Loipe von Whistler eine überzeugende Vorstellung ab, wenngleich sie mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun hatte. „Ich habe mich nicht ganz top gefühlt. Mein Hauptrennen ist die Verfolgung. Ich hoffe, dass es da weiter nach vorne geht“, meinte Sachenbacher-Stehle, die im Teamsprint und der Staffel weitere Medaillenchancen hat.

Das erste Langlauf-Gold in Vancouver holte sich die Schwedin Kalla, die bereits bei ihrem Sieg im letzten Weltcup vor den Spielen in Canmore ihre Topform nachgewiesen hatte. Hinter der 22 Jahre alten Tour de Ski-Siegerin von 2008 eroberte Kristina Smigun aus Estland Silber vor der Norwegerin Marit Björgen. Kalla war früher eine reine Sprint-Spezialistin, hat sich aber inzwischen zur Allrounderin entwickelt. Enttäuschend endete der Olympia-Auftakt für die im Weltcup führende Polin Justyna Kowalczyk, die nicht über Rang fünf hinauskam.

Bei Temperaturen um null Grad und optimalen Schneebedingungen hielten die deutschen Läuferinnen lange mit der Spitze mit. Doch als vorne das Tempo erhöht wurde, riss der Kontakt ab. Als 16. erreichte Team-Seniorin Claudia Nystad das Ziel. „Ich bin zufrieden mit meiner Form, auch wenn sie noch etwas besser sein könnte. Wir wussten schon im Vorfeld, dass wir nicht über Podestplatzierungen zu reden brauchten“, sagte die 32 Jahre alte Oberwiesenthalerin.

Auch Stefanie Böhler war mit ihrer Leistung und Rang 23 nicht unzufrieden. „Es war mein erster Wettkampf nach Verletzung und Antibiotikum. Ich konnte in einem Tempo laufen, leider auf der Schlussrunde aber nicht mehr schneller“, meinte die 28 Jahre alte Schwarzwälderin. Noch zwei Positionen besser rangierte sich Miriam Gössner ein. Die 19-jährige Ex-Biathletin hatte vor einem Jahr in Liberec mit der Langlauf-Staffel WM-Silber errungen.