Nachnominiert wurde unter anderem Olympiasieger Georg Hettich (Nordische Kombination). Nicht dabei ist Eisschnelläuferin Claudia Pechstein.

Frankfurt/Main. Das deutsche Team für die Olympischen Winterspiele in Vancouver ist auf 152 Sportler angewachsen. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) nominierte am Dienstag sieben weitere Athleten für die Spiele vom 12. bis 28. Februar. Damit haben inzwischen 57 Frauen und 95 Männer das Olympia-Ticket in der Tasche.

Unter den Nachnominierten ist in dem Nordischen Kombinierer Georg Hettich auch der Olympiasieger von Turin 2006. Bei den Biathleten erhielten Alexander Wolf und Simon Schempp die letzten zwei Plätze, obwohl beide die Norm beim Weltcup in Antholz in der vergangenen Woche nicht erfüllen konnten. In Turin vertraten vor vier Jahren 162 Sportler die deutschen Farben. Allerdings hatten sich damals die deutsche Eishockey-Frauen qualifiziert.

Endgültig geplatzt ist der Olympia-Traum dagegen für Claudia Pechstein. Das Schweizer Bundesgericht lehnte am Dienstag einen entsprechenden Eilantrag der Pechstein-Anwälte auf eine Aussetzung ihrer Zwei-Jahres-Sperre wegen erhöhter Blutwerte ab. Damit hat die Eisschnellläuferin keine Chance mehr auf ihre sechste Olympia- Teilnahme.

Nach den zahlreichen guten Platzierungen am vergangenen Wochenende stimmte die DOSB-Präsidialkommission den Nachnominierungen zu. „Wir freuen uns über das zurückliegende erfolgreiche Wintersport-Wochenende, an dem sieben weitere Athletinnen und Athleten die Qualifikation geschafft haben. Jetzt blicken wir voller Zuversicht nach Vancouver“, sagte DOSB-Präsident Thomas Bach in Berlin.

Im Langlauf wurden Josef Wenzl (Zwiesel) und Nicole Fessel (Blaichach) nachnominiert, im Snowboard vertritt Christophe Schmidt aus Schliersee die deutschen Farben auf der Piste. Zudem ist Skirennfahrer Stephan Keppler (Ebingen) nach seinem 14. Platz im Super-G von Kitzbühel dabei.

Das deutsche Team ist mit den sieben Nachnominierungen aber noch nicht komplett. In den beiden Skirennfahrerinnen Isabelle Stiepel (Mittenwald) und Gina Stechert (Fischen) haben noch zwei Athletinnen die Chance, sich für die Winterspiele zu qualifizieren. Stiepel bestreitet ihr entscheidendes Rennen am 29. Januar beim Weltcup in St. Moritz, Stechert startet am 30./31. Januar ebenfalls in St. Moritz.

Bei den Biathleten entschied sich Bundestrainer Frank Ullrich für Routinier Wolf (Oberhof) und Youngster Schempp (Uhingen). Auf Schempp hatte Ullrich unmittelbar nach seinem 89. Platz am Wochenende in Antholz noch verzichten wollen. Er hatte dies mit gesundheitlichen Problemen des 22-Jährigen begründet. Michael Rösch, Staffelsieger von Turin, musste seine Hoffnungen auf einer zweite Olympia-Teilnahme dagegen endgültig begraben. „Wir haben uns die Nominierung reiflich überlegt. Wir sind überzeugt davon, dass Ali und Simon das Team in Vancouver verstärken werden“, sagte Ullrich.

Als erste Athleten beziehen Shorttracker und Eisschnellläufer am 4. Februar das Olympische Dorf in Vancouver. Im Dorf von Whistler nehmen als Erste die Rodler am 6. Februar ihre Zimmer ein.