Die deutschen Schwimmstars Britta Steffen und Paul Biedermann verabschiedeten sich in der Hansestadt zu den Olympischen Spielen.

Hamburg. Die deutschen Beckenschwimmer brechen nach der Enttäuschung der Spiele von Peking vor vier Jahren mit Optimismus nach London auf. Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen machte im Team mit 27 Sportlern „kaum Furcht, eher Vorfreude aus“, wie die Weltrekordhalterin am Montag in Hamburg berichtete. Rund 24 Stunden vor der Abreise nach England verwies Diagnose-Bundestrainer Markus Buck auf eine „hervorragende“ letzte Vorbereitungsphase vor den am Wochenende beginnenden Sommerspielen. „Wir fahren bestmöglich vorbereitet nach London“, sagte Buck.

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Offizielle Medaillenprognosen gibt es vom Deutschen Schwimm-Verband (DSV) nicht, aber laut der Zielvereinbarung mit dem Bundesinnenministerium und Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) soll sechsmal Edelmetall her. Erste Anwärter: Britta Steffen und ihr Freund Paul Biedermann. „Ich möchte mich der Konkurrenz gerne stellen“, erklärte Biedermann, „und möchte sie natürlich gerne schlagen“.

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Steffen rettete vor vier Jahren mit Gold über 50 und 100 Meter Freistil die Bilanz – und will auch diesmal ihren hohen eigenen Ansprüchen genügen. „Ich versuche einfach, 100 Prozent das zu geben, was ich kann und hoffe, dass das sehr gut wird“, erklärte die Berlinerin. „Vom Training her kann ich nicht meckern.“

Biedermann äußerte sich auch zu der Kritik der Degenfechterin Imke Duplitzer am DOSB und dem IOC. So etwas vor einem wichtigen Event wie den Olympischen Spielen zu machen, „bringt keine gute Stimmung rein“, sagte Biedermann. „Das wirft jetzt nicht unbedingt das beste Licht auf unseren Sport.“ Besser sei es, sich im Nachhinein zusammenzusetzen und dann Veränderungen herbeizuführen.

„Was kein Weg ist, das über die Boulevardpresse zu machen. Das führt eigentlich selten zu irgendeinem Ergebnis außer zu Kopfschütteln“, ergänzte Biedermann. „Ich kritisiere nicht das, was sie sagt, es soll jeder das sagen, was er möchte. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es nicht gut ist, vor einem so wichtigen Ereignis solche Stimmung zu machen. Das fühlt sich nicht gut an. Ich habe noch nicht erlebt, dass sich was ändert, wenn man mit dem Vorschlaghammer herangeht.“

Kurz vor ihren fünften Olympischen Spielen hatte Duplitzer harsche Kritik am System des deutschen Leistungssports und den Funktionären geübt. (dpa/HA)