Hamburg. Die Team-Physiotherapeutin Christina Dressel muss den Handballern auch mal wehtun. Auch Ansprechpartnerin für private Sorgen.

Zum 17. Mal in dieser Saison bestieg Christina Dressel am Freitagmittag den Teambus des Handball Sport Vereins Hamburg. Klaglos und „in bester Laune“ nahm die einzige Frau an Bord auf ihrem Stammsitz Platz. „Zweite Reihe, direkt hinter den Trainern“, zeigt die Physiotherapeutin der Zweitligahandballer vor der gut siebenstündigen Fahrt ins 530 Kilometer entfernte Mörfelden-Walldorf. Dort, vor den Toren Frankfurts, ist der HSVH-Tross vor dem Auswärtsspiel am Sonnabend (19.30 Uhr/sportdeutschland.tv) beim TV Hüttenberg im Hotel des Sponsors einquartiert.

„Es ist jetzt meine achte Saison mit der Mannschaft“, sagt die 32-Jährige vom Lans Medicum, die 2010 anfing, die U-23-Reserve der damaligen HSV-Bundesligamänner zu kneten und zu tapen. In der Oberliga ging es nach Poppenbüttel, Schwartau, höchstens Flensburg. Jetzt opfert sie regelmäßig ihr Wochenende. Nach Spielschluss in Hüttenberg geht es direkt auf die Autobahn. Erwartete Rückkehr? Fünf Uhr am Sonntagmorgen. Das muss man mögen – „oder handballverrückt sein“, sagt Dressel, die familiär vorbelastet ist, selbst als 1,65 Meter kleine Außen bei der SG Altona aktiv war. Mit 24 Jahren verließ die Westfälin ihre Heimat Hamm. Vater Franz Dressel ist Geschäftsführer des Ligakonkurrenten ASV Hamm-Westfalen.