Der Spielmacher des HSV Hamburg, der im Sommer nach Kiel wechselt, setzte sich als erster Kroate seit Ivano Balic bei der prestigeträchtigen Abstimmung durch.

Herning. Große Ehre für die HSV-Handballer: Domagoj Duvnjak ist Welthandballer 2013. Bei der Wahl von mehr als 35.000 Fans und Journalisten über das Internet siegte der Kroate mit 33 Prozent der Stimmen vor Vorjahrssieger Daniel Narcisse aus Frankreich, Arpad Sterbik aus Spanien, Filip Jicha aus Tschechien und Mikkel Hansen aus Dänemark. Das gab der Weltverband IHF am Sonntag in Herning vor dem EM-Finale zwischen Gastgeber Dänemark und Olympiasieger Frankreich bekannt.

Duvnjak hatte zuvor mit der kroatischen Nationalmannschaft das Spiel um Platz drei gegen Weltmeister Spanien mit 28:29 (13:16) verloren und dabei acht Tore geworfen. Der 25-Jährige wird im Sommer den HSV verlassen und zum deutschen Rekordmeister THW Kiel wechseln. Deutsche Welthandballer waren bislang Daniel Stephan (TBV Lemgo) 1998 und Henning Fritz (THW Kiel) 2004.

Damit ist Duvnjak nach Bertrand Gille der zweite HSV-Handballer, der sich über diese besondere Auszeichnung freuen darf. Der Franzose wurde 2002 zum Welthandballer gekürt, dem Jahr, in dem er von Chambery Savoie HB zu den Hanseaten wechselte. In der vergangenen Saison hatte Duvnjak den HSV Handball mit außerordentlichen Leistungen bis in die Champions-League-Endrunde geführt, in der sich die Hamburger vor allem dank ihres Spielmachers nach Siegen gegen den THW Kiel sowie den FC Barcelona durchsetzten. Duvnjak ist der erste Welthandballer aus Kroatien seit Ivano Balic, seinem großen Vorbild, der 2003 und 2006 den Titel holte.

Duvnjaks Bilanz für die HSV-Handballer ist in der Tat eindrucksvoll. In bisher 241 Pflichtspielen erzielte er 904 Tore für die Hamburger und gewann mit dem Verein neben der Champions League die deutsche Meisterschaft 2011, den DHB-Pokal 2010 sowie zweimal den Supercup (2009, 2010). Bei der Europameisterschaft 2014 führte er seine Nationalmannschaft bis ins Spiel um Platz drei. Duvnvjak war im August 2009 für rund 1,2 Millionen Euro Ablöse vom kroatischen Meister RK Zagreb zum HSV gekommen. An der Summe hatte er sich mit einem gestaffelten Gehaltsverzicht über den Vertragszeitraum von fünf Jahren beteiligt. Die Entscheidung für seinen Wechsel nach Kiel hatte Duvnjak bereits im vergangenen Sommer getroffen.

„Diese Auszeichnung ist ein absolut verdienter Lohn für eine überragende Saison“, sagte Andreas Rudolph, Präsident der HSV-Handballer, dem Abendblatt. Rudolph bedauerte erneut den Wechsel seines Spielmachers nach Kiel: „Seine spielerische Klasse wird uns sehr fehlen.“

Zur Welthandballerin des Jahres 2013 wurde die Serbin Andrea Lekic gewählt.