Am Donnerstag nahmen die HSV-Handballer das Training wieder auf – mit elf Akteuren allerdings etwas dezimiert. Abendblatt.de beantwortet die wichtigsten Fragen der Vorbereitung.

Hamburg. Die Feiertage haben die HSV-Handballer gut überstanden, auch wenn sie sich nach der empfindlichen 24:35-Pleite beim THW Kiel von jeglichen Meisterschaftsambitionen verabschiedet haben. „Die Niederlage hat schon sehr wehgetan, aber die konnte ich gut ausblenden“, sagte etwa HSV-Torwart Marcus Cleverly. „Die freien Tage waren schön. Nun kribbeln die Hände. Es kann wieder losgehen“, freute sich Kapitän Pascal Hens. Beim Trainingsauftakt am Donnerstag hat Trainer Martin Schwalb elf Spieler begrüßt. Wer fehlte? Wer ist verletzt? Abendblatt.de beantwortet die wichtigsten Fragen vor dem Start in die Pflichtspielsaison 2014.

Wer vertritt die Hamburger bei der Handball-EM?

HSV-Trainer Martin Schwalb wähnt sich in einer komfortablen Situation, was das sportliche Personal angeht. Beim Trainingsauftakt fehlten immerhin nur fünf Akteure aufgrund der am Sonntag beginnenden EM. Namentlich sind Domagoj Duvnjak (Kroatien), Joan Cañellas (Spanien), Hans Lindberg (Dänemark), Andreas Nilsson (Schweden) und Kentin Mahé (Frankreich) für ihre Nationalmannschaften im Einsatz. Der 22-jährige Mahé hat sich den Platz im Kader der Franzosen erst vor wenigen Tagen gesichert.

Wann kehren die EM-Teilnehmer ins Team zurück?

Einen Stichtag gibt es nicht. Die Rückkehr der Spieler hängt vom Abschneiden ihrer Mannschaften ab. HSV-Coach Schwalb rechnet fest damit, dass „irgendeiner als Europameister nach Hamburg zurückkommt“. Spanien und Frankreich hätten die besten Chancen, orakelt Schwalb. Demnach dürften Rückraumspieler Cañellas und/oder Linksaußen Mahé am längsten auf sich warten lassen. Auch Gastgeber Dänemark um Hamburgs Rechtsaußen Hans Lindberg gilt als Favorit. Das Endspiel der Europameisterschaft steigt am 26. Januar.

Wieso tritt Blazenko Lackovic nicht für Kroatien bei der EM an?

Wider Erwarten tauchte der 33-jährige Rückraumspieler beim Trainingsauftakt in der Volksbank-Arena auf. Der Grund: Lackovic prellte sich das Knie, reiste aus dem Trainingslager der kroatischen Nationalmannschaft ab. Neben Lackovic fehlte auch der am Ellenbogen operierte Adrian Pfahl. Er konnte mit der deutschen Nationalmannschaft das Ticket für die EM-Endrunde nicht lösen. Alle anderen Hamburger Spieler seien in einer guten Verfassung, sagte Schwalb.

Was erwartet die Daheimgebliebenen in der Vorbereitung?

Schwalb kündigte vor der ersten Einheit im neuen Jahr an, mit den elf daheimgebliebenen Spielern vor allem deren Kondition und Koordination zu trainieren. „Im engen Kreis können wir viel individuell arbeiten“, hob Matthias Flohr den Vorteil des kleinen Kaders hervor, „da hat man die Chance, sich selbst zu entwickeln.“ Am 19. Januar nehmen die Hamburger zudem an einem Mini-Turnier in Dessau teil, bei dem auch Hannover-Burgdorf und die Füchse Berlin antreten. Weitere Tests sind bis zum Pflichtspiel-Auftakt nicht geplant.

Was ist an den Wechselgerüchten um Marcus Cleverly dran?

Der 32 Jahre alte HSV-Torhüter, dessen Vertrag nach der Saison ausläuft, soll wohl zum dänischen Spitzenklub Kolding Kopenhagen wechseln. Doch Cleverly ruderte zurück: „Das habe ich auch in den Medien gelesen. Im Moment befinde ich mich in einer Verhandlungssituation. Ich habe mich noch nicht entschieden. Ich bin aber sehr froh, beim HSV zu sein.“ Im Fall eines Wechsels könnte sich Torhüter Johannes Bitter vorstellen, dass Nachwuchskeeper Max-Henri Herrmann ihn ersetzen könnte. „Was Max’ Einstellung betrifft, ist er allemal so weit. Aber sich durchzusetzen ist beim HSV nun einmal sehr schwer“, sagte Bitter im Abendblatt-Interview.

Welche Titelambitionen hegt der HSV noch in der laufenden Saison?

In der Bundesliga hat der HSV auf Platz vier überwintert, fünf Punkte hinter Spitzenreiter Kiel. Entsprechend haben die Hamburger die Meisterschaft bereits abgeschrieben. „Wir schielen auf nichts“, sagte Schwalb, der nun Platz zwei als Ziel ausgab. Bleibt also nur noch die Titelverteidigung in der Champions League. Durch die vorzeitige Qualifikation für das Achtelfinale ist der HSV bislang auf einem guten Weg. Im DHB-Pokal war schon in der zweiten Runde Schluss.

Welche Aufgaben erwarten die Hamburger 2014?

Die nächsten Pflichtspiele bestreitet der HSV Handball am 5. Februar gegen Gorenje Velenje in der Champions League und drei Tage später gegen die HSG Wetzlar in der Bundesliga. Zum Heimspielauftakt gastiert MT Melsungen (13. Februar) in der O2 World. Um die Champions-League-Ränge geht es bei den Duellen mit dem Tabellenzweiten SG Flensburg-Handewitt zu Hause (1. Mai) und beim Tabellendritten Rhein-Neckar Löwen (4. Mai).