Der deutsche Meister hat schon 5250 Dauerkarten verkauft. Jugendkoordinator Gunnar Sadewater rückt ins HSV-Präsidium auf.

Hamburg. Beim neuen deutschen Handballmeister HSV Hamburg stimmen nach der neunten Saison der Vereinsgeschichte nicht nur die sportlichen Daten. Auch wirtschaftlich steht der Klub so gut wie nie da. Bei sechs der 17 Bundesliga-Heimspielen war die O2 World ausverkauft, mit 181 763 Zuschauern, 5100 mehr als in der vergangenen Saison, stellte der HSV einen neuen Bundesligarekord auf. Die Einnahmen aus Eintrittskarten stiegen um fünf Prozent auf rund 2,2 Millionen Euro. Und die Nachfrage hält an. Für die neue Saison, die Anfang September mit dem Heimspiel gegen den TuS N-Lübbecke beginnt, wurden bereits 5250 Dauerkarten verkauft. Zu Beginn der vergangenen Serie waren es 5797.

Die Umsätze im Sponsoring legten von 4,1 auf 4,5 Millionen Euro - darunter 1,5 Millionen Euro von Hauptsponsor GHD (Andreas Rudolph) - mit fast zehn Prozent noch stärker zu. Im Merchandising-Bereich erzielte der HSV Einnahmen von 360 000 Euro gegenüber 310 000 in der Spielzeit zuvor. Das sind mehr als 16 Prozent Zuwachs.

In der Champions League konnten die Hamburger, die erstmals am Final Four in Köln teilnahmen und Dritter wurden, inklusive Prämien (325 000 Euro), TV-Geldern, Zuschauereinnahmen und Vermarktungserlösen rund 800 000 Euro verbuchen. Trotz insgesamt rund zwölf Prozent Mehreinnahmen musste der scheidende Präsident Andreas Rudolph abermals rund zwei Millionen Euro zur Deckung des Etats (zwischen 10 und 11 Millionen Euro) privat aufbringen. Hauptposten der Ausgaben sind mit etwa 65 Prozent die Gehälter, der Rest muss für Spielbetrieb und Hallenmiete aufgewandt werden.

Der künftige GmbH-Geschäftsführer Christoph Wendt (neben Meistertrainer Martin Schwalb), bisher Prokurist, sieht in den nächsten Jahren noch Potenzial bei den Sponsoreneinnahmen. Bei den Zuschauern seien dagegen nur marginale Steigerungen möglich.

Nach dem Rückzug Rudolphs soll das ehrenamtliche Präsidium des HSV im August neu besetzt werden. Der Aufsichtsrat will Schwalb als Präsidenten einsetzen, als neuer Vizepräsident ist Christoph Strenger, Geschäftsführer des East-Hotels, im Gespräch. Jugendkoordinator Gunnar Sadewater wird in das Gremium aufgenommen, das Dieter O. Joost und Zana Parr verlassen.