Die Handballer des HSV treffen am 23. April in Hamburg auf Medwedi. Das Rückspiel gegen die “Bären“ findet am 30. April in Moskau statt.

Wien/Hamburg. Als Martin Schwalb, 47, der Trainer der HSV-Handballer, am Montagabend nach der Landung in Fuhlsbüttel sein iPhone einschaltete, blinkte die erwartete Nachricht schon auf seinem Mobiltelefon. Im Viertelfinale der Champions League treffen die Hamburger auf Medwedi (deutsch: die Bären) Tschechow, den 13-maligen russischen Meister aus der Nähe Moskaus. Das hatte die Auslosung um 18.30 Uhr in Wien ergeben, in der Zentrale des Europäischen Handball-Verbandes EHF. Das Hinspiel wird 23. April (15.45 Uhr) in der Hamburger O2 World ausgetragen, das Rückspiel am 30. April (15.30 Uhr) in der Universal Sportshall Olimpiysky in Moskau. HSV-Prokurist Christoph Wendt hatte in Wien mit dem live übertragenden TV-Sender Eurosport und den Russen über die Termine verhandelt.

Wie der Verein am Dienstag mitteilte, startet der Vorverkauf der Viertelfinal-Tickets am morgigen Mittwoch, 6. April, um 12 Uhr. Dauerkarten-Inhaber des HSV Handball genießen bis Sonnabend, 9. April, um 16 Uhr ein Vorkaufsrecht auf ihre Dauerkartenplätze.

Viermal, 2007 und 2009, traf der HSV in der Champions League auf die Mannschaft von Trainer-Legende Wladimir Maximow, 65, dessen Umgang mit seinen Spielern mit autoritär wohlwollend beschrieben wäre. Die HSV-Bilanz: drei knappe Siege, ein Remis.

Die Russen waren deshalb der klammheimliche Wunschgegner vieler Hamburger Profis und von Vizepräsident Dierk Schmäschke. Trainer Schwalb aber tut, was er gern tut, er warnt, diesmal sicherlich zu Recht: "Die Moskowiter haben sich in den vergangenen Jahren gezielt verstärkt, haben in dieser Saison in der Champions League überzeugende Leistungen geboten, sind Gruppensieger geworden und haben sich im Achtelfinale souverän durchgesetzt. Das werden ganz enge Spiele."

Nach der souveränen Vorstellung am Sonntag beim 35:33-Sieg in Valladolid muss der HSV, in der Vorrunde nur Gruppendritter, als Mitfavorit auf den Gewinn der Champions League eingestuft werden. "Wir haben vor allem in der kritischen Phase der zweiten Halbzeit gezeigt, dass wir eine große Mannschaft sind. Wie wir uns in dieser heißen Atmosphäre aus dieser Situation befreit haben, das war klasse", meinte Rückraum-Schütze Blazenko Lackovic, 30. Der Kroate trug mit drei Treffern seinen Teil zum Erfolg bei. Auch deshalb möchte der HSV den Vertrag mit ihm über 2012 hinaus verlängern. Erste Erfolg versprechende Gespräche wurden geführt.

Champions League, Viertelfinale: HSV Hamburg - Tschechow, Flensburg - Ciudad Real (Spanien), FC Barcelona - Kiel, Rhein-Neckar Löwen - Montpellier. Hinspiele: 20.-24. April; Rückspiele: 27. April-1. Mai