Individuelles Training soll Verletzungen vorbeugen und das körperliche Potenzial entdecken. Christos Papadopoulos wird Athletik-Trainer.

Hamburg. Die Aussicht vom 18. Stock der Asklepios-Klinik Altona auf Hamburg und seinen Hafen lohnt allein den Besuch des dortigen Therapaedicums, den Handballern des HSV soll die im April eröffnete Einrichtung neue athletische Perspektiven eröffnen. Fünf bis zehn Prozent Leistungssteigerung verspricht sich HSV-Sportchef Christian Fitzek in den nächsten Jahren von der engen Kooperation mit dem Ärzte- und Physiotherapeuten-Team.

Die Mannschaft um die Mediziner Bernd Brexendorf, 55, und Christos Papadopoulos, 45, wird den deutschen Pokalsieger künftig in den Bereichen Prävention, Regeneration und Rehabilitation betreuen, im Bedarfsfall nach Verletzungen sieben Tage die Woche 24 Stunden täglich. Mit der zunächst bis 2013 terminierten Zusammenarbeit ordnen die Handballer ihre medizinisch-therapeutische Versorgung neu. "Jetzt kommt alles aus einer Hand, und das in räumlicher Nähe zu den Hallen im Volkspark", sagt Fitzek.

Die bisherigen HSV-Physiotherapeuten Niklas Albers (36), Caroline Matheja (25) und Jenny Köster (32) wechseln ins Therapaedicum, das Athletiktraining wird von der nächsten Saison an in Absprache mit HSV-Cheftrainer Martin Schwalb von Papadopoulos gestaltet. Die Dienste des HSV-Leichtathletikcoaches Oliver Voigt, der mit den Handballern seit 2005 Kraft und Ausdauer erarbeitete, will der Klub nur noch sporadisch buchen.

Ziel ist es, ein athletisches Profil jedes HSV-Spielers, von der Jugend bis zum Profi, zu erstellen, um gezielter und individueller trainieren zu können. Dabei gilt es, Dysbalancen wie ungenutzte körperliche Potenziale zu entdecken. Auch das Erstellen von Blutbildern und Ernährungsberatungen gehören zum Programm. Alle Maßnahmen und Entwicklungen werden dokumentiert. Leitender Mannschaftsarzt bleibt Oliver Dierk, 40.

Nationaltorhüter Johannes Bitter hat als Erster das Therapaedicum um einen Trainingsplan für die Sommerpause gebeten. Mehr körperliche Stabilität, verbesserte Koordination und größere Beweglichkeit verspricht sich die Nummer eins des HSV von Übungen, die auf seine Körperlänge, 2,04 m, zugeschnitten sind. Leistungssportler seiner Größe, weiß Bitter, müssen mehr tun als andere, damit Knochen, Sehnen und Muskeln die hohen Belastungen verkraften. Die Möglichkeiten dafür hat der Bundesligatabellenführer aus Hamburg nun geschaffen. Das sind doch schöne Aussichten.