HSV-Profi Calhanoglu steht bei 2:0-Sieg in den USA in der Startelf. Außerdem: Niederländer Robben hat hohe Erwartungen an Deutschland, Spanien hofft auf Costas Genesung, sowie Fürspruch für Englands Rooney.

Herzlich willkommen zum WM-Splitter auf abendblatt.de am Freitag, den 30. Mai. Hier erfahren Sie alles rund um die Nationalteams und deren Vorbereitungen für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien.

+++Weltmeister Spanien gewinnt Test gegen Bolivien+++

23.58 Uhr: Titelverteidiger Spanien hat sich im vorletzten Test für die Weltmeisterschaft in Brasilien keine Blöße gegeben. Ohne die Stars von Champions-League-Sieger Real Madrid kam das Team von Trainer Vicente del Bosque gegen Bolivien zu einem 2:0 (0:0) und hatte mit den Südamerikanern keine Mühe.

Chelsea-Stürmer Fernando Torres erlöste den Favoriten in Sevilla kurz nach dem Seitenwechsel per Foulelfmeter (51.), Andrés Iniesta vom FC Barcelona besorgte den Endstand (84.). Über die gesamte Spieldauer dominierte Spanien und zeigte dabei das gewohnt sichere Kombinationsspiel. Einzig die schwache Chancenverwertung verhinderte ein deutlicheres Ergebnis.

+++England gelingt deutlicher Sieg gegen Peru+++

22.54 Uhr: Englands Fußball-Nationalmannschaft hat sich knapp zwei Wochen vor der Weltmeisterschaft in Brasilien in guter Verfassung präsentiert. Im Wembley-Stadion kam das Team von Trainer Roy Hodgson am Freitag zu einem ungefährdeten 3:0 (1:0)-Sieg gegen Peru.

Stürmer Daniel Sturridge (FC Liverpool) erzielte die Führung mit einem Kunstschuss von der Strafraumkante (32.), Gary Cahill (FC Chelsea/65.) und Phil Jagielka (FC Everton/70.) erhöhten nach dem Seitenwechsel.

Die „Three Lions“ dominierten von Beginn an das Geschehen und hätten schon zur Pause deutlicher führen müssen. Über weite Phasen der Begegnung schnürten die Engländer die Südamerikaner in der eigenen Hälfte ein und gingen auch in der Höhe verdient als Sieger vom Platz.

Die von Stümerstar Wayne Rooney angeführten Engländer treffen bei der WM-Endrunde auf Italien, Uruguay und Costa Rica. Zuvor testet der Weltmeister von 1966 noch gegen die WM-Teilnehmer Ecuador (4. Juni) und Honduras (7. Juni).

+++Drmic trifft bei Schweizer Sieg gegen Jamaika+++

22.24 Uhr: Josip Drmic vom Fußball-Bundesligisten 1. FC Nürnberg hat die Schweizer Nationalmannschaft vor einer peinlichen Nullnummer gegen Jamaika bewahrt. Der eingewechselte Torjäger traf beim 1:0 (0:0) gegen die von Winfried Schäfer trainierten „Reggae Boyz“ in der 84. Minute. Trotz des Sieges wartet auf das Team von Ottmar Hitzfeld bis zur WM in knapp Wochen noch viel Arbeit.

Vor 15.000 Zuschauern im ausverkauften Luzerner Stadion hatten die Eidgenossen zwar deutlich mehr Ballbesitz, besonders in der Offensive aber erhebliche Probleme. Jamaika, das extra wie der Schweizer WM-Gegner Honduras mit einer Viererkette spielte, erwies sich als zäher Gegner, dem erst in der Schlussphase die Puste ausging.

Bei der Schweiz standen in Diego Benaglio (Wolfsburg), Johan Djourou (Hamburg), Xherdan Shaqiri (Bayern München), Granit Xhaka (Mönchengladbach) und Admir Mehmedi (Freiburg) fünf Bundesliga-Legionäre in der Startelf. Drmic (Nürnberg), Gelson Fernandes (Freiburg) und Ricardo Rodriguez (Wolfsburg) wurden eingewechselt.

+++Bosniens Zukanovic aus WM-Kader ausgeschlossen+++

22.18 Uhr: Bosnien-Herzegowinas Fußball-Nationaltrainer Safet Susic hat Ervin Zukanovic nach dessen Problemen mit seinem US-Visum und Anschuldigungen gegen den Verband aus dem WM-Kader verbannt. Das teilte der nationale Verband am Freitag auf seiner Internetseite mit. Der Abwehrspieler von KAA Gent hatte die Reise ins Trainingslager in die USA am Dienstag nicht antreten können, weil das Visum nicht rechtzeitig ausgestellt worden war. Daraufhin habe Zukanovic den Verband beschuldigt, dass dieser an der Situation sei, hieß es in der Mitteilung.

Diese Vorwürfe wies der Verband deutlich zurück. Da Susic zunächst 24 Spieler in seinen vorläufigen Kader berufen hatte, muss er vorerst keinen Akteur nachnominieren. Vor dem WM-Auftakt gegen Argentinien spielt Bosnien-Herzegowina noch zwei Testpartien. Zuerst ging es in der Nacht zu Sonnabend gegen die Elfenbeinküste. Am 3. Juni trifft das Team dann in Chicago auf Mexiko.

+++Costa Rica ohne Top-Torjäger Saborio zur WM+++

22.13 Uhr: Costa Rica muss bei der Fußball-WM in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli) auf Top-Torjäger Alvaro Saborio verzichten. Der 32-Jährige von US-Erstligist Real Salt Lake zog sich im Training der Nationalmannschaft einen Mittelfußbruch zu und fällt etwa vier Monate aus. Saborio hatte mit acht Toren maßgeblichen Anteil an der WM-Qualifikation der Mittelamerikaner, die in Brasilien auf Italien, Uruguay und England treffen.

+++FIFA-Generalsekretär warnt WM-Gastgeber Brasilien: Kein „relaxen“+++

21.32 Uhr: FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke hat Gastgeber Brasilien auch in der finalen WM-Vorbereitungsphase zur Achtsamkeit ermahnt. Es gebe „keinen Moment, um zu relaxen“, betonte der Top-Funktionär des Fußball-Weltverbands in Sao Paulo. Nach einer Tour durch alle Austragungsorte berichtete der Franzose, dass die Organisatoren hart arbeiten, damit das Land bereit für die Weltmeisterschaft ist. Dies müsse nun anhalten, weil Spieler und Fans „die besten Bedingungen und einen warmen Empfang“ verdienen würden. Alles müsse zum Auftakt am 12. Juni „perfekt“ sein.

Valcke erklärte er sei weitgehend zufrieden mit den Fortschritten, warnte aber die Organisatoren in Sao Paulo, Porto Alegre und Natal. Zuletzt hatte er die Fertigstellung des Stadions in Natal als „Wettlauf gegen die Zeit“ bezeichnet. FIFA-Präsident Joseph Blatter sagte, er erwarte eine „großartige Weltmeisterschaft“ in Brasilien. Er wird in der kommenden Woche in Brasilien eintreffen und sich mit Staatspräsidentin Dilma Rousseff treffen.

+++Premiere zum WM-Auftakt: Gelähmter soll mit Roboteranzug laufen+++

19.07 Uhr: Die Eröffnungszeremonie der Fußball-WM wartet mit einer besonderen Premiere auf: In der Corinthians Arena soll am 12. Juni ein Querschnittsgelähmter mit Hilfe eines von Wissenschaftlern entwickelten Spezial-Roboteranzuges wieder gehen. Gesteuert werden die Bewegungen allein durch Gehirnaktivitäten, wie die Wissenschaftler des Projektes „Andar de Novo“ (Wieder laufen) am Freitag mitteilten. Ein querschnittsgelähmter Patient soll dabei auch den WM-Ball „Brazuca“ anstoßen.

FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke hatte kürzlich von einem „faszinierenden Projekt“ gesprochen. Die Erkenntnisse über die Forschungen des internationalen Forscher- und Ingenieurteams um den brasilianischen Koordinator und Neurowissenschaftler Miguel Nicolelis sollen in den kommenden Monaten in Fachzeitschriften veröffentlicht werden. Der Anzug ist 1,78 groß und wiegt 60 bis 70 Kilogramm. „Das ist aber irrelevant, weil der Patient dies nicht spüren wird, die Maschine wird verantwortlich sein für das Gleichgewicht und die Kontrolle des Exoskeletts (Stützstruktur), während der Patient Anfang und Ende der Bewegungen und auch den Schuss (mit dem Ball) bestimmt“, erklärte Nicolelis.

+++Prinz Harry besucht England-Spiel bei der Fußball-WM+++

18.56 Uhr: Prinz Harry wird Englands Fußball-Nationalmannschaft bei ihrem letzten Gruppenspiel gegen Costa Rica anfeuern. Während seiner siebentägigen Sommerreise durch Brasilien und Chile gönnt der 29-Jährige sich zwei Abstecher zur Weltmeisterschaft. Das Spiel von Gastgeber Brasilien gegen Kamerun will der britische Prinz sich ebenfalls anschauen.

Sein letzter Besuch bei einer WM hatte dem englischen Team wenig Glück gebracht. In Südafrika war Harry dabei, als die Mannschaft nach einem torlosen Unentschieden gegen Algerien ausgebuht wurde. Harry hoffe, dass das Match diesmal denkwürdiger ablaufe, sagte sein Sprecher am Freitag.

+++Robben hat hohe Erwartungen an Deutschland+++

15:22 Uhr: Der niederländische Fußball-Nationalspieler Arjen Robben hat sich positiv über die deutschen Chancen auf den vierten WM-Titel geäußert. „Deutschland ist immer dabei. Ich habe hohe Erwartungen“, sagte der 30-Jährige am Rande eines öffentlichen Trainings in Rotterdam.

Sein Teamkollege Klaas-Jan Huntelaar ist dagegen skeptisch: „Brasilien, Argentinien oder ein anders südamerikanisches Land sind die Favoriten. Deutschland hat eine gute Mannschaft, aber das Klima spielt eine große Rolle“, meinte der Schalker.

Bayern-Star Robben zeigte sich rund zwei Wochen vor dem ersten WM-Spiel der Niederlande zufrieden mit der bisherigen Vorbereitung. Das Gefühl in der Mannschaft sei gut: „Wir arbeiten jeden Tag daran, dass wir von Anfang an voll dabei sind.“

Auch die „Todesgruppe“ mit Spanien, Geheimfavorit Chile und Australien schreckt den Münchner nicht: „Wir müssen an uns selbst arbeiten und nicht so sehr auf die Gegner schauen, auch wenn die weltklasse sind. Wenn wir bei 100 Prozent sind, haben wir eine gute Chance.“ Zum Auftakt der WM in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli) trifft die Niederlande am 13. Juni in einer Neu-Auflage des Finals von 2010 auf Welt- und Europameister Spanien.

Den Ausfall des Hamburgers Rafael van der Vaart wegen einer Wadenverletzung bezeichnete Robben als „schade“. Er sei „ein Spieler mit sehr viel Erfahrung, er wird uns fehlen“.

Während Robben in der niederländischen Startelf gesetzt scheint, sieht Huntelaar seine Stammplatzchancen angesichts der starken Konkurrenz eher skeptisch: „Ich denke, dass Robben und Robin van Persie spielen werden.“

Am Sonnabend trifft die Mannschaft von Bondscoach Louis van Gaal im Stadion von Feyenoord in einem Testspiel auf Deutschlands WM-Gruppengegner Ghana.

+++Spanien hofft auf Costa+++

12 Uhr: Titelverteidiger Spanien hofft weiter auf die Teilnahme von Torjäger Diego Costa sowie Mittelfeldspieler Jesus Navas an der Fußball-WM in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli). „Die Aussichten sind gut. Diego wird geröntgt, Jesus scheint es gut zu gehen. Wir werden das jetzt bewerten und am Samstag eine Entscheidung treffen“, sagte Nationaltrainer Vicente del Bosque vor dem Länderspiel am Freitagabend gegen Bolivien in Sevilla.

Costa (Oberschenkelverletzung) vom spanischen Meister Atlético Madrid und Navas (muskuläre Probleme) vom englischen Champion Manchester City waren trotz ihrer Blessuren von del Bosque ins 23-köpfige Aufgebot der Iberer berufen worden. Der 63-Jährige hatte allerdings eingeschränkt: „Wer am 2. Juni nicht trainieren kann, reist nicht nach Brasilien.“

Spanien trifft in Brasilien in der Gruppe B auf die Niederlande, Chile und Australien.

+++Schiedsrichter Brych freut sich schon+++

10:08 Uhr: Für Deutschlands Schiedsrichter Felix Brych beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft bereits an diesem Sonnabend. Während Bundestrainer Joachim Löw noch am Personalpuzzle in seinem Team bastelt, ist Brych mit seinen beiden Assistenten Mark Borsch und Stefan Lupp schon startklar für die WM in Brasilien. Von Frankfurt am Main macht sich das Trio auf den Weg nach Rio de Janeiro, wo in den eineinhalb Wochen bis zum WM-Auftakt der Feinschliff für die 25 nominierten Gespanne erfolgen soll.

„Die Vorfreude ist groß“, sagte Brych vor dem Abflug zu seiner ersten WM. Der 38 Jahre alte Münchner weiß, was auf ihn und seine Kollegen zukommt. Es werde eine WM der „körperlichen Herausforderungen“, sagte Brych. Das Klima, die langen Reisen, die Zeitverschiebung – alles, was die Spieler belastet, erwartet auch die Unparteiischen. Der Leiter der Fifa-Schiedsrichterabteilung, der Schweizer Massimo Busacca, bezeichnet die Referees deshalb gerne als „33. Team“ der WM.

„Entscheidend wird die Fitness sein“, sagte Brych, der deswegen mit einem Schweizer Fitnesscoach zusammenarbeitet. Schließlich legt er nach eigener Aussage in einem Bundesligaspiel zwischen 12 und 13 Kilometer zurück, bei WM-Partien dürften noch ein paar Tausend Meter hinzukommen, meinte der Jurist. Die Vorgaben der Fifa sind hart, so müssen die WM-Schiedsrichter die 40 Meter unter sechs Sekunden absolvieren.

Der Weltverband hat die Vorbereitung von Brych und Co. deswegen in den vergangenen Jahren professionalisiert. „Eigentlich hat die schon vor zwei Jahren begonnen“, sagte der deutschen Spitzen-Referee, der in der abgelaufenen Saison durch das gegebene Phantomtor beim Spiel Hoffenheim gegen Leverkusen auf unerfreuliche Art und Weise einer breiteren Öffentlichkeit bekanntgeworden ist. In Trainingslagern auf Gran Canaria und in Zürich wurden die Unparteiischen körperlich und regeltechnisch fit gemacht, in Rio soll es nun um die letzten Details gehen.

Denn die Schiedsrichter werden genauso im Mittelpunkt stehen wie die Teams. „Der Druck wird immens sein“, sagte Brych. Dennoch will er versuchen, die Zeit am Zuckerhut auch ein wenig zu genießen. Zwar wird die Zeit für Strandspaziergänge an der Copacabana oder einen Ausflug zur berühmten Christusstatue „Cristo Redentor“ oberhalb Rios kaum vorhanden sein. „Trotzdem wollen wir auch Spaß haben“, sagte Brych. „Und wir möchten möglichst lange dabei bleiben.“ Das wiederum hängt auch vom Abschneiden des deutschen Teams ab, das bis zu seinem Abflug nach Brasilien am 7. Juni noch jede Menge Arbeit vor sich hat.

+++Chile-Trainer: Auftakt gegen Australien das schwerste Spiel+++

09:20 Uhr: Für Chiles Fußball-Nationaltrainer Jorge Sampaoli wird ungeachtet der weiteren Gruppengegner Spanien und Niederlande die WM-Auftaktpartie gegen Australien das schwierigste Spiel. „Der erste Gegner ist immer der komplizierteste“, sagte der Coach der von vielen als Geheimfavorit gehandelten „Roja“ bei einer Pressekonferenz am Donnerstag (Ortszeit) in Santiago de Chile.

Chile muss am 13. Juni in Cuiabá gegen die „Socceroos“ antreten. Die Erwartungen seien groß, auch die Nervosität, „das wird daher eine ganz besondere Partie für uns“, meinte Sampaoli. Fünf Tage nach dem Auftakt gegen den vermeintlich leichtesten Gegner in der Gruppe B wartet Titelverteidiger Spanien im Estádio do Maracanã von Rio de Janeiro auf die Chilenen. In Sao Paulo dürfte es am 23. Juni gegen Vizeweltmeister Niederlande um den Einzug in die K.o.-Phase gehen. „Wir haben keine Zeit, um über Angst nachzudenken“, betonte der Chile-Coach.

Den letzten Feinschliff will er seinem Team bei den Testspielen in der Nacht auf Sonnabend gegen Ägypten und am 5. Juni gegen Nordirland verpassen. Noch immer ist offen, ob Starspieler Arturo Vidal nach einer Knieoperation bis zur WM hundertprozentig fit sein wird.

+++Südkorea reist zu WM-Training in die USA+++

09:13 Uhr: Die Fußball-Nationalmannschaft Südkoreas ist zu ihrem letzten Trainingscamp vor der Weltmeisterschaft in Brasilien nach Miami im US-Bundesstaat Florida gereist. „Wir werden die Probleme mit unserer Organisation angehen“, sagte Nationalcoach Hong Myung Bo am Freitag nach der Niederlage gegen Tunesien (0:1) im letzten WM-Testspiel auf heimischem Boden am Mittwoch in Seoul.

Das Training in Miami sei sehr wichtig, wurde Hong von der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap zitiert. Er habe ein rigoroses Ausdauerprogramm erstellt. Um gegen die besten Spieler der Welt bestehen zu können, „müssen unsere Spieler an ihrem körperlichen Spiel arbeiten und ihre individuellen Fähigkeiten verbessern“.

Das zweite Vorbereitungsspiel der Südkoreaner, in dessen WM-Kader fünf Bundesliga-Profis stehen, findet am 9. Juni in Miami Gardens gegen Deutschlands WM-Gruppengegner Ghana statt. Park Joo Ho vom Fußball-Bundesligisten Mainz 05 war für das südkoreanische Team zurückgeholt worden. Von Miami reist die Mannschaft am 12. Juni weiter nach Brasilien. Am 17. Juni absolvieren die Asiaten in Cuiaba gegen Russland ihr erstes M-Vorrundenspiel. In der Gruppe H spielen außerdem Algerien und Belgien.

+++ Ronaldo kritisiert Regierung und Vandalen +++

8.19 Uhr: Brasiliens Fußball-Idol Ronaldo sorgt mit einem Rundumschlag erneut für Aufsehen. Der WM-Botschafter des lokalen Organisationskomitees kritisierte sowohl die Regierung wegen abgespeckter Bau-Projekte, als auch gewalttätige Demonstranten. Von dem angekündigten Vermächtnis mit Flughäfen und städtischer Mobilität würde „nur 30 Prozent“ für die WM bereit stehen, klagte der 37-Jährige in einer öffentlichen Fragestunde der Tageszeitung Folha de S. Paulo.

Das läge vor allem an der Planungs-Unfähigkeit der Regierung, die seit der WM-Vergabe 2007 genug Zeit gehabt habe, „alles Versprochene rechtzeitig hinzustellen“. Deshalb seien auch die landesweiten Proteste legitim. Für maskierte Unruhestifter bei den Demonstrationen hat der WM-Rekordtorjäger jedoch kein Verständnis. „Was ich über die Vandalen denke? Mit dem Knüppel drauf einschlagen und runter von der Straße“, ereiferte sich der Weltmeister von 1994 und 2002. Nach gut zweieinhalb Jahren Propaganda-Arbeit für die WM-Macher freue sich der dreimalige Weltfußballer dennoch auf eine „brillante, wunderbare WM“ mit hohem Spielniveau und totaler Unterstützung des Volkes für die Seleção. Zudem prophezeit „O Fenomeno“ ein Finale Brasilien gegen Deutschland.

+++ Gerettete Minen-Arbeiter geben Chile Mut +++

7.35 Uhr: Mehr Überwindung und Mut geht nicht: Chiles Nationalmannschaft erhält für ihre schwere WM-Gruppe mit Spanien und den Niederlanden, den Finalisten der letzten Endrunde, moralische Unterstützung von den Minenarbeitern des Grubenunglücks von 2010, das die Welt Tage in Atem hielt.

„Spanien ist schwierig? Holland ist schwierig? Die Todesgruppe jagt uns keine Angst ein. Der Tod geht uns nichts an. Weil wir den Tod schon vorher besiegt haben“, erklärt Mario Sepúlveda, einer der 33 Bergmänner, die 69 Tage in 700 Meter Tiefe festsaßen, in einem TV-Werbespot.

Die Fernsehbotschaft für die Truppe von Nationaltrainer Jorge Sampaoli zeigt die Überlebenden mit Erde in der Hand, die aus der Mine stammt. Den Gold- und Kupferstaub wollen die Volkshelden ins Trainingslager der „La Roja“ bringen, um die Spieler „mit Hoffnung zu füllen“.

+++ Seleção nervös vor WM-Auftakt +++

7.27 Uhr: WM-Gastgeber Brasilien blickt mit einer Mischung aus Nervosität und Spannung auf sein Eröffnungsspiel in zwei Wochen gegen Kroatien. „Wie bei jeder Premiere erwarten wir eine komplizierte Partie. Das erste Spiel einer Fußball-WM ist spannungsgeladen, sogar noch mehr, weil wir zu Hause spielen. Diese Spannung wird ein Gegner mehr sein“, sagte Tottenham-Profi Paulinho am Donnerstag (Ortszeit). Auch sein Seleção-Kollege Oscar (Chelsea) betonte, dass die Begegnung gegen Kroatien am 12. Juni in São Paulo besonders und mit „Erwartungen überladen“ sein werde.

Für Carlos Alberto Parreira, den Technischen Direktor des Auswahlteams und Mitstreiter von Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari, spürt die Spannung. „2006 haben wir Kroatien mit 1:0 besiegt, und es war eine sehr nervöse Partie. Die Tendenz ist, dass die Spannung sich wiederholt“, vermutete Parreira, der 2006 bei der Deutschland-WM als Nationaltrainer mit der Seleção im Viertelfinale ausschied. Die brasilianische Nationalmannschaft bereitet sich derzeit in Teresópolis rund 100 Kilometer von Rio auf die WM vor.

+++ Hodgson und Gerrard verteidigen Rooney +++

7.21 Uhr: Englands Coach Roy Hodgson und Kapitän Steven Gerrard haben Wayne Rooney gegen die jüngste öffentliche Kritik in Schutz genommen. Unter anderen hatte Manchester Uniteds Legende Paul Scholes zuletzt erklärt, England könne sich nicht auf den Stürmerstar verlassen und infrage gestellt, ob Hodgson „die Eier“ für einen Verzicht auf den 28-Jährigen habe. „Paul Scholes liegt falsch“, betonte Gerrard vor dem ersten WM-Test gegen Peru am Freitag in London. „Er ist in grandioser Form. Er geht in besserer geistiger Verfassung in das Turnier als in früheren Turnieren, als er verletzt war.“

Hodgson erklärte, er sei stark genug, Rooney draußen zu lassen – werde dies aber nicht tun. „Ich habe die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, die notwendig sind“, sagte der Coach. „Ich glaube nicht, dass er seine beste Zeit hinter sich hat. Ich glaube an Wayne Rooney. Er ist immer noch ein junger Mann.“ Er werde nicht jede Meinung kommentieren, prophezeite Hodgson für die in zwei Wochen startende Weltmeisterschaft in Brasilien. „Vielleicht ist der nächste Franz Beckenbauer oder Pele. Wer weiß?“ Wenn er jede Kritik von Leuten beantworten würde, wäre er viel beschäftigt.

+++ WM-Aus für Costa Ricas besten Stürmer +++

7.14 Uhr: Costa Rica muss bei der WM auf seinen besten Torschützen der Qualifikation verzichten. Stürmer Álvaro Saborío verpasst wegen eines Mittelfußbruch das im Juni beginnende Turnier. Der 32-Jährige zog sich die Verletzung am rechten Fuß beim Training mit der Nationalelf im Vorbereitungscamp zu, wie sein Club Real Salt Lake am Donnerstag (Ortszeit) mitteilte. Saborío erzielte in der WM-Qualifikation acht der 27 Tore Costa Ricas und war damit der mit Abstand beste Torschütze des Landes.

Der Angreifer ist einer der erfahrensten Profis im vorläufigen 30-köpfigen Aufgebot von Nationalcoach Jorge Luis Pinto. Nach Angaben seines US-amerikanischen Vereins aus der Major League Soccer muss Saborío für drei bis vier Monate pausieren. Bei der am 12. Juni beginnenden WM trifft Costa Rica in der schweren Gruppe D auf Italien, England und Uruguay.

+++ Kaum Chancen für Fans auf flexiblere Arbeitszeiten +++

7.07 Uhr: Viele Arbeitnehmer hadern mit den Anstoßzeiten bei der WM. Weil die Spiele teils erst nachts zu sehen sind, wünschen sich Gewerkschaftsvertreter während des Turniers flexiblere Arbeitszeiten. So sportlich sieht das allerdings nicht jeder Chef. „Wir produzieren rund um die Uhr und können die Glaswannen nicht alleine laufen lassen“, sagt etwa Jürgen Breier, Sprecher des Mainzer Spezialglasherstellers Schott. Er sieht keine Chance auf veränderte Schichtzeiten zur WM. Wegen der Zeitverschiebung werden viele Spiele erst gegen 22.00 Uhr deutscher Zeit angepfiffen, einige sogar um Mitternacht.

+++ Calhanoglu bei Türkei-Sieg in der Startelf +++

6.58 Uhr: Honduras ist weniger als zwei Wochen vor WM-Beginn noch ein gutes Stück von seiner Bestform entfernt. Der nicht für das Turnier qualifizierten Türkei unterlagen die Mittelamerikaner in Washington D.C. durch zwei späte Tore 0:2 (0:0).

Mevlut Erdinc erzielte in der 70. Minute das erste Tor und bereitete den zweiten Treffer durch Caner Erkin (83.) vor. Bei den Türken standen die HSV-Profi Hakan Calhanoglu und Leverkusens Ömer Toprak in der Startelf. Nuri Sahin (Borussia Dortmund) kam nicht zum Einsatz.

Honduras' Trainer Luis Fernando Suarez sagte: „Es ist offensichtlich, dass wir noch jede Menge Arbeit vor uns haben. Einige Spieler sind noch nicht in Form. Das muss sich in den nächsten Spielen verbessern.“

Honduras testet vor dem WM-Start noch am Sonntag in Houston gegen Israel sowie am 7. Juni in Miami gegen England. In Brasilien treffen die „Catrachos“ in der Gruppe E auf Frankreich, die Schweiz und Ecuador.